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Edelpilze und chinesische Heilmittel in unserem Garten, oder was es so alles ueber den Mais zu wissen gibt.

Was haben wir uns auf leckere Maiskolben gefreut! Es ist ja nicht sehr viel, was in unserem kleinen Garten in diesem Jahr waechst. Umso mehr freuen wir uns eben auf die wenigen Dinge die es zu ernten gibt. In den vergangenen Jahren ist Mais immer sehr gut gelaufen. Bis auf die Tatsache, dass immer nur ein Kolben pro Pflanze bis zur Ernte in einem annehmbaren Zustand war, die anderen waren immer super koestlich, und wir konnten ausreichend ernten, um noch genuegend einzufrieren. Was uns aber in diesem Jahr an den Maiskolben herangewachsen ist, sieht nicht so toll aus und laedt nicht unbedingt dazu ein, herzhaft hineinzubeissen.

Wir haben schon einige Jahre Mais angebaut, aber so etwas ist uns noch nie unter die Augen gekommen.
Wir haben schon einige Jahre Mais angebaut, aber so etwas ist uns noch nie unter die Augen gekommen.

Unser Mais ist zu gut 20 Prozent von einem Pilz namens Ustilago maydis, auch Maisbeulenbrand befallen. Dieser auessert sich bei uns durch bis zu walnussgrossen weissen Pilzen, die aus einzelnen Maiskoernern noch an der Pflanze herangewachsen sind. Und diese sehen alles andere als lecker aus. Wir haben uns etwas schlauer gemacht und einige interessante Neuigkeiten ueber diesen Pilz erfahren.

Der Maisbeulenbrand wird durch Fritfliegen beguenstigt, die durch ihre Aktivitaeten an den heranwachsenden Maispflanzen Verletzungen hervorrufen, durch die Pilzsporen in die Maispflanzen eindringen koennen. Er tritt aber vor allem bei „gestressten“ Maispflanzen auf. Herrschen in der Wachstumszeit sehr hohe Temperaturen und Trockenheit, versuchen die Maispflanzen, wenn es denn beginnt zu regnen, den entstandenen Wachstumsrueckstand durch heftiges Wachstum auszugleichen, wobei dann vermehrt Maisbrandbeulen entstehen. Kein Zweifel, diese Wetterlage kennzeichnet das diesjaehrige Gartenwetter ziemlich treffend.

Die Sporen des Maisbeulenbrandes koennen bis zu 10 Jahre infektioes bleiben, so dass sie wohl ueberall im Garten anzutreffen sein werden. Selbst wenn nie Mais im Garten stand gehe ich davon aus, dass alleine durch die Verbreitung der Sporen durch den Wind von angrenzenden Maisfeldern genuegend Sporen verteilt werden.

Ganz genau kann man das auf der Wikipediaseite ueber den Maisbeulenbrand nachlesen. In diesem Artikel empfehle ich besonders den Abschnitt ueber den Entwicklungszyklus des Maisbeulenbrandes. Wer da auch nur die Haelfte versteht, hat in Biologie sehr gut aufgepasst.

Maisbeulenbrand oder wissenschaftlich auch Ustilago maydis genannt sieht nicht besonders lecker aus. Soll aber in Mexiko eine Spezialitaet sein. Auch in der Schweiz gilt dieser Pilz als Speisepilz. Guten Appetit.
Maisbeulenbrand oder wissenschaftlich auch Ustilago maydis genannt sieht nicht besonders lecker aus. Soll aber in Mexiko eine Spezialitaet sein. Auch in der Schweiz gilt dieser Pilz als Speisepilz. Guten Appetit.

Eine Bekaempfung des Pilzes ist fuer uns Hobbygaertner nicht moeglich. Wie bei vielen Pflanzenkrankheiten kann ein geregelter Fruchtfolgeplan das Risiko etwas minimieren aber nicht ganz ausschliessen. Muessen wir also mit leben.

Kommen wir aber zum positiven Aspekt dieses Pilzbefalls im Garten. Wer ein wenig experimentierfreudig ist, kann sich daraus ein leckeres Essen kochen. Dazu wird der Maiskolben geerntet, bevor die Beulen aufplatzen und die Sporenbildung beginnt. Im Mexiko wird der Pilz Huitlacoche oder Cuitlacoche genannt und mit Knoblauch in Tacos oder z.B. in Suppen serviert. Moechte man die Maisbeulen in Europa probieren, muss man sich schon etwas genauer informieren. Der in Europa auch „Mexikanischer Trueffel“ genannte Pilz, ist in der Schweiz als Speisepilz klassifiziert. In Deutschland ist der Pilz nicht als Speisepilz gelistet. Er soll in der Spitzengastronomie ab und an angeboten werden.

Ich muss zugeben, ich habe diesen Pilz, der ein pilzartiges, süßliches Aroma haben soll, noch auf keiner Speisekarte vorgefunden. Muss wohl daran liegen, dass ich nur relativ selten in der Sternegastronomie zu Gast bin. Ich wuensche allerdings trotzdem jedem wagemutigen Hobbygaertner viel Glueck und einen guten Appetit. Vielleicht gibt es ja auch einen Mexikaner unter unseren Lesern, oder jemanden der lange in Mexiko gelebt hat und sich daher mit der Zubereitung und dem Geschmack dieses „Edelpilzes“ auskennt und uns vielleicht sogar ein Rezept liefern kann. Im voraus schon mal vielen Dank. Ob ich ihn dann aber probiere sei dahingestellt. Nach unseren Erfahrungen mit den Rhabarberblueten bin ich etwas vorsichtiger geworden.

Offenbar soll Mais allerdings auch zu den „Anti-aging“ Pflanzen gehoeren. Jedenfalls ist dies auf anti-aging-pflanzen.de so nachzulesen. Dazu sollte man die Maisfaeden geerntet werden, aber auch die Blaetter, Wurzeln und die Maisspindel sollen Wirkstoffe enthalten, die das Altern verlangsamen.

Fuer die englisch sprachigen Leser ist vielleicht diese Seite noch interessant auf der beschrieben ist, wie man aus den getrockneten Maisfaeden einen leckeren Drink herstellen kann. Go ahead and give me a notice.

Aber auch die Chinesen sprechen den Maisfaeden eine heilende Wirkung zu.

Fuer die ganz eiligen noch ein Tipp: beim Kraeuter- und Wurzel Sepp kann man Maisfaeden auch kaufen.

Hier gibt es einen kompletten thread der sich mit dem Thema Tee aus Maisfaeden befasst.

Wer sich die Muehe nicht machen moechte, hier kann man fertig gebruehten Corn Silk Tee bestellen. Wer seine Maisfaeden nicht selber ernten moechte kann aber auch hier fertige Teebeutel mit Maisfaeden kaufen. Wir haben es leider nicht probiert.

Eine Bilderaufstellung von Maiskrankheiten finden Sie auf der Seite KWS Saat AG , und diese hilft bei der Bestimmung anderer „sonderbarer“ Erscheinungen an Ihren Maispflanzen.

In der Blogossphaere der Gartenblogs scheint der Maisbeulenbrand jedenfalls nicht sehr haeufig vorzukommen. Ich konnte nur einen Artikel auf tomatenundanderes.at aus dem Jahr 2006 finden, der sich mit diesem Thema befasst.

Wie aber diese edlen Pilze zubereitet werden, erfahren Sie im naechsten Beitrag.

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5 Antworten

  1. Wow, die Pilze sehen echt fies aus! Wieder mal ein interessanter Artikel, der mir die Welt des Maises näher gebracht hat. 😉 Werde bei Gelegenheit nochmal hier bei deinem Blog vorbeischauen und dann mal sehen, was es wieder zu entdecken gibt. Viel Spaß noch.

    1. Hallo Blume

      Das wuerde mich freuen wenn du mal wieder vorbei schaust. Ist ja nun keine Literatur die ich hier verbreite, aber ab und an ist vielleicht auch mal ein interessanter Artikel dabei. Also, weiterhin viel Spass auf unserer Seite.

      Gruss RR

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