Ekelig, diese Wintermonate. Ich kann denen nun gar nichts abgewinnen. Kalt, nass, da mag ich nur neben dem Holzofen sitzen und warten, dass diese schreckliche Zeit vorueber geht. So ab Februar, ich muss ja doch jeden Tag raus in den Garten die Tiere versorgen, beginne ich damit, auch einen Blick auf den Rhabarber zu werfen. An dem laesst sich naemlich prima ablesen, ob dieses Wintergedoense bald ein Ende hat.
Was freue ich mich, wenn ich da dann eines Tages die ersten Anzeichen von Leben erblicke. Das dauert meist nicht lange, und aus den, schon weit im Jahr davor abgestorbenen oberirdischen Teilen der Rhabarberpflanze, spriessen die ersten Anzeichen von Leben. Zuerst nur kleine helle Puenktchen, die aber, so die Temperaturen stimmen, schnell wachsen und sich dann rasant entwickeln.
Frueher kann man kaum ernten
Und, da sind gerade erst mit viel Glueck die ersten Salate und Radieschen im Folientunnel erntereif, lassen sich schon Rhabarberstangen ernten. Dann weiss ich, jetzt kann eigentlich nichts mehr schief laufen. Jetzt mag, und das auch nur ganz selten, noch mal ein wenig Bodenfrost auftreten. Aber die schreckliche Winterzeit hat ein Ende. Die Sonne gewinnt die Oberhand, ich muss mich langsam an die Gartenplanung machen. Die ersten Aussaaten auf der Fensterbank muessen getaetigt werden, dann muss ich mich darum kuemmern, meinen Acker in einen brauchbaren Zustand zu bringen und dann kommt bei mir wieder Gartenfieber auf. Das ist naemlich ueber die Wintermonate vollkommen abhanden gekommen. Im Winter erlebe ich meinen Garten nur noch virtuell am Rechner, indem ich all die Videos zurecht schneide, die so im Laufe des Jahres entstanden sind.
Jetzt aber mal zum Rhabarber
Der gehoert doch wohl in jeden Garten. Kaum eine Pflanze, die sich so leicht kultivieren laesst wie Rhabarber. Den kann man sich als Jungpflanze im Gartencenter kaufen, oder aber ganz einfach aus einer bestehenden Pflanze zwei machen. Dazu sticht man einfach eine etablierte Rhabarberpflanze mit einer Schaufel in zwei Teile. Den einen Teil belaesst man an Ort und Stelle, den anderen graebt man aus und pflanzt ihn an die neue gewuenschte Stelle. Das macht man, glaube ich jedenfalls, 🙂 im zeitigen Fruehjahr vor der eigentlichen Wachstumsperiode. Dann hat der Rhabarber Zeit, sich sofort richtig in Riemen zu legen. Nur ernten sollte man im ersten Jahr nicht und auch im zweiten Jahr sollte man vorsichtig ernten. Spaetestens aber im dritten Jahr steht dem Erntespass und dem Genuss nichts mehr im Wege. Uebrigens, wenn sie glauben, es gaebe nur eine Sorte Rhabarber, dann haben sie sich schwer geirrt. Vor Jahren habe ich mal ein wenig im Internet recherchiert und bin auf erstaunliche 50 verschiedene Rhabarbersorten gestossen. Und das sind sicherlich noch nicht alle. Dereinst habe ich darueber mal etwas geschrieben. Lesen Sie einfach mal hier nach.
Rhabarber ist anspruchslos
Dabei muss es nicht einmal volle Sonne fuer den Rhabarber sein. Waere zwar wuenschenswert, geht aber auch ohne. Ich habe mal gelesen, dass Rhabarber auch noch gut mit Halbschatten zurecht kommt. Eine der wenigen Pflanzen. Ich habe gleich mehrere davon. Einige stehen relativ schattig. Nur in den Nachmittagsstunden bekommen sie ein klein wenig Sonne ab. Ein anderer, den, den ich in meinem heutigen Video mit der Kamera begleitet habe, steht eher sonnig zwischen den Apfelbaeumen. Die ersteren unterscheiden sich nur dadurch, dass bei denen ein klein wenig spaeter startet. Der Rest des Jahres verlauft identisch.
Grosse Pflanze, viel Duenger
In Sachen Duenger darf es ruhig etwas mehr sein. Ist immerhin eine grosse Pflanze und die braucht schon ein wenig zu futtern. Ein paar Schaufeln Kompost und ein wenig Rinderdung oder Mist schaden nicht. So mache ich das jedenfalls und bin damit noch nie auf die Nase gefallen. Das war’s dann eigentlich schon. Mehr Pflege braucht so eine Rhabarberpflanze nicht. Warum auch. Das Unkraut haelt sie sich durch die grossen ausladenden Blaetter weitestgehend selbst vom Hals. Schaedlinge habe ich noch keine beobachtet. Selbst die Wuehlmaeuse, die die Baeume ringsherum arg in Mitleidenschaft gezogen haben, wagen sich an den Rhabarber nicht heran.
Problemloser geht es wirklich nicht. Eines vielleicht noch. Ich habe mal gehoert, wenn so ein Rhabarber einige Jahre auf dem Buckel hat, sollte man ihn teilen, auch wenn man keine neue Pflanze braucht. Das soll wohl dem Rhabarber einen neuen Schub verleihen. Das stand bei mir noch nicht an. So alt sind sie noch nicht.
Noch was zur Lagerung
Ein Rhabarber reicht im allgemeinen vollkommen aus. So viel wie eine Pflanze an Ertrag bringt, kann kaum jemand essen. Ich glaube, ich habe es in einem Jahr mal auf rund 6 Kilogramm von einer Pflanze gebracht. Da muss man schon viel Rhabarberkuchen backen, um den zu verwerten. Sie koennen ihn aber auch zu Mus verkochen und in Glaeser abfuellen. So mache ich den Loewenanteil jednefalls haltbar. So ein Glas in eine Schuessel Quark oder Joghurt geruehrt, ergibt ein prima Dessert. Schnell gemacht und lecker.
Noch keinen Rhabarber? Dann aber los
Genau, waechst bei Ihnen noch kein Rhabarber, dann sollten Sie das schnell nachholen. Einen kleinen Vorgeschmack auf so eine Rhabarbersaison zeige ich Ihnen in meinem heutigen Video. Ich habe meine Pflanze naemlich ein komplettes Jahr mit der Kamera begleitet. Von den ersten zaghaften Lebenszeichen bis in den Winter. Lehnen Sie sich zurueck und entspannen Sie bei einer kompletten Rhabarbersaion.
Viel Spass.
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2 Antworten
Rhabarber mit Vanillepuding 🙂 hmmmmm. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Rhabarber kann man auch als Grütze essen. Rhabarber klein schneiden,kochen und mit Vanillepudding andicken. Fertig Milch und Zwieback dazu und schon ist ein sommerliches Mittagmahl bereit. Oder man Friert die Sauber gemachten Stiele in Stücke geschnitten einfach ein ! Lg aus dem Hohen Norden Deutschlands