Jeder Mensch hat wohl so seine Eigenheiten. Das macht uns Menschen ja auch symphatisch (die meisten wenigstens). Und so habe auch ich meine Eigenheiten. Und derer nicht zu knapp. Mir wuerde zum Beispiel im Leben nicht einfallen, freiwillig in die Gondel einer Achterbahn einzusteigen, einen Lolly zu lutschen oder eine Rosine zu essen. Ich werde mich auch hueten, jemals in meinem Leben eine Pauschalreise zu unternehmen, und ich habe auch kein Talent dafuer, Daten von Geburtstagen, Feiertagen, Hochzeitstagen, Kennenlerntagen, Erster-Kuss-Tage oder sonstwas in der Richtung in meinem Kopf zu behalten. Da ist einfach kein Platz dafuer. Und auch bei meiner Kleidung bin ich etwas eigen. Mir kaeme es zum Beispiel niemals in den Sinn, ein T-Shirt zu tragen. Nicht mal in meiner Jugend kann ich mich erinnern, jemals eines angehabt zu haben. Das gleiche gilt fuer Sandalen. Aber das allerwichtigste an meiner Kleidung ist die Kopfbedeckung. Dass ich mich freiwillig ausser Haus ohne Kopfbedeckung sehen lasse, das ist schon aeusserst selten. Da muss schon Weihnachten und Neujahr auf einen Tag fallen, damit dieser Fall einmal eintritt.
Entweder ich habe meine Wollmuetze auf dem Kopf, ein Modell, das ich in meiner Jugend selbst entworfen habe und das mir seitdem ans Herz gewachsen ist. Lange vor der Zeit als solche, meine Mutter sagt immer Eierwaermer dazu, in Mode kamen hatte ich schon so eine Muetze in einem scheusslichen hellen Braun, das so zeitlos ist, dass sie sich in ihrer Farbe und ihrer Machart jedem Modetrend krampfhaft widersetzt hat.
In den letzten Jahren sind auch Kappen verschiedenster Machart dazu gekommen. Eine winzige Konzession an meine Frau die sich nie so ganz wohl neben mir fuehlt, wenn ich meine einzigartige Wollmuetze auf dem Kopf trage.
Aber kommen wir zurueck zu unserem Landleben. Eben war ich wieder auf der Wiese und habe mit unserem „Spielzeugrasentrimmer“ der nicht enden wollenden Flut von Grashalmen ein wenig Einhalt bieten wollen. Und als ich so mit dem Trimmer in Gedanken verloren mit den Grashalmen kaempfe, mich muehsam durch das schon fast kniehohe Gruen vorarbeite, eine Spur von niedergemetzelten Pflanzen hinter mir lassend, da merke ich, das mir irgend etwas auf meine Kappe faellt. Einfach so aus heiterem Himmel. Da steht kein Baum, keine Ueberlandleitung, einfach nichts. So hoch fliegen die Grashalme doch nicht beim Trimmen. Was ist mir da wieder in die Fadenspule geraten? Vielleicht habe ich ja eine dieser schleimigen Gesellen aufgewirbelt, und dieser ist dann fein zerstueckelt auf meiner Kappe gelandet. Ich ziehe die Kappe ab und muss feststellen, dass keine Schnecke der Urheber war. Irgendso ein Vogel hat mitten auf meine „kostbare“ Kappe ……. Sie wissen schon was.
Gott im Himmel. Ist die Welt nicht gross genug, um sein Geschaeft zu erledigen? Wieviele Tausend Quadratkilometer Erdoberflaeche gibt es denn auf der so ein Vogel unbemerkt und unbedenklich seine Hinterlassenschaften fallen lassen kann? Muss das nun gerade mitten auf unserer Wiese auf meiner Kappe passieren? Und jetzt so ein haesslicher schwarzer glibbriger Klecks mitten auf meiner Kappe. Da verstehe ich nun wirklich keinen Spass mehr. Jacke, Hose, Schuhe, alles kein Problem. Aber meine Kopfbedeckungen sind mir heilig. Diese als Abort zu missbrauchen, das finde ich nun wirklich nicht mehr lustig.
Ich konnte nicht einmal den Uebeltaeter ausfindig machen. Als ich gen Himmel schaue ist da nichts. Weit und breit kein Vogel, einfach gar nichts was dafuer verantwortlich sein koennte. Der haette ja wenigstens so aufrichtig sein koennen, sich mir zu zeigen. So ein hinterlistiges Federviech.
Scheiss Landleben. 🙂
3 Antworten
DOCH – Allerdings erst nach der Grundreinigung!
Habe nur grade keine Zeit zu suchen. War mit in einer der Kisten, die wir kürzlich wegen ’nächster Baustelle‘ vom Dachboden geräumt haben. (Digi gabs da noch nicht)
Übrigens – hast du meine Email wegen der Kohlkragen bekommen?
Sowas ‚harmloses‘ ist mir auf dem LAND noch nie passiert!
Und ich bieg mich grad vor Lachen!!!
Genauso wie damals (1992?) die Zuschauer in einer französischen Großstadt.
Da hat mir doch eine Taube wahrhaftig mitten in meinen gerade erst servierten Cappu gesch… Nein, nicht geschäumt! Da war nämlich dann keiner mehr in der Tasse. Ich war vom Kopf bis zum Bauchnabel mit Schaum, Kaffe und K.. bespritzt.
Und die Übeltäterin saß über mir auf der Regenrinne und guckte -laut gurrend- zu!
Haha – wie komisch!
Hallo Ines
Dein Gesicht haette ich ja gerne dabei gesehen. Hast du kein Bild davon?