Denken Sie mal nach. Wenn Sie Ihren Kindern den Garten und das Gaertnerleben naeher bringen wollten, ihnen ein Stueckchen Garten abtreten und ihnen einen Tipp geben wollten, welches Gewaechs denn am besten und einfachsten fuer Kinder anzubauen waere, welches wuerden Sie da vorschlagen?
Radieschen natuerlich. Muessen nicht vorgezogen werden, die Samen sind recht gross und lassen sich leicht aussaeen. Radieschen keimen zuverlaessig, wachsen schnell und garantieren dem „Junggaertner“ schnellen Erfolg ihrer Arbeit. Wenn es doch nun ein Gemuese gibt, welches fuer Kinder die schnellsten Erfolge zeigt, gut schmeckt und leicht anzubauen ist, dann sind es zweifellos Radieschen.
Da stimmen Sie mir zu?
So, wenn also Radieschen fuer Kinder geradezu der Einstieg in die Hobbygaertnerei darstellen, dann sollte es doch fuer einen mittlerweile gestandenen Hobbygaertner wie mich kein grosses Problem sein, Radieschen anzubauen. Was ein Sechsjaehriger schaffen soll, das wird mich doch wohl nicht vor unloesbare Probleme stellen. ABER!
Wer gibt nur diese netten Ratschlaege?
Die Autoren, die solche Empfehlungen in Buechern geben, koennen keine Hobbygaertner sein. Wenn das mit den Radieschen naemlich so einfach waere, dann wuerde ich das doch wohl hinbekommen. Ich habe ja schon dazugelernt und baue Radieschen schon gar nicht mehr ohne Gemueseschutznetz an. In den Radieschen bei der Ernte Maden zu finden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Jedenfalls in unserem Garten. Das aber auch ein Gemueseschutznetz nicht vor allen Fressfeinden schuetzt, musste ich in diesem Jahr wieder einmal feststellen. Denn nicht nur Fliegen und deren Maden koennen einen Strich durch die Radieschen-Rechnung machen, nein, auch Schnecken. Das waere ja nicht weiter schlimm, wenn sich die Schnecken nur auf den Verzehr von Blattwerk beschraenken wuerden. Ist aber nicht so. Die muessen im Fruehjahr so gierig auf frisches Gemuese sein, die fressen an den Radieschen selbst.
Ich lerne dazu 🙂
Ich war wirklich „clever“. 🙂 Habe in diesem Jahr nicht meterlange Reihen Radieschen auf einmal ausgesaet, die niemand so schnell vertilgen kann wie sie erntereif werden. Nein, ich habe jede Woche einen Meter ausgesaet in der Hoffnung, ueber fuenf bis sechs Wochen kontinuierlich Radieschen ernten zu koennen. Man lernt ja dazu. Und dann diese Schnecken.
Das sind nicht einmal die grossen Schnecken, die sich an den Radieschen zu schaffen machen. Die koennte ich noch recht leicht absammeln. Nein, es sind die ganz kleinen. Ackerschnecken und die jungen Nacktschnecken, die man unmoeglich absammeln kann. Kein einziges Radieschen welches nicht an mindestens einer Stelle angeraspelt ist. Das sind dann Schaeden, die sich mit zunehmender Groesse des Radieschens zu richtig unansehnlichen Stellen entwickeln.
Bio hin, Bio her
Ich bin ja immer fuer „Bio“ zu haben, aber nimm mir bitte niemand uebel, solche zerfressenen Radieschen mag ich nun auch nicht essen wollen. Eigentlich kann ich all die Radieschen, die da noch unter dem Netz stehen, so wie sie sind auf dem Kompost entsorgen. Das macht wirklich keinen Spass. Ein Radieschen zu essen, an dem die Nacht davor noch eine Nacktschnecke mit ihren „Zaehnen“ dran rumgenagt hat, das muss echt nicht sein.
Dann gibt es da noch die aufgeplatzten Radieschen. Kommt doch normalerweise von Trockenheit gefolgt von starkem Regen. Also Trockenheit hatten wir hier ganz sicher nicht und ueber mangelnde Feuchtigkeit koennen wir uns auch nicht beklagen. Alles in allem, ein ziemlicher Radieschenflop.
Einige Radieschen haben es aber doch auf den Teller geschafft
Welch ein Glueck, ich hatte auch welche im Folientunnel. Da war ich sogar so jeck, die habe ich in einer Topfplatte vorgezogen. Das hat erstaunlicherweise enorm gut funktioniert. Macht zwar viel Arbeit, die Ernte war dafuer aber makellos. Hat mich auch davor bewahrt, wieder viel zu dicht auszusaeen. So hatten wir wenigstens noch eine kleine Ernte, die fuer ein paar Kalorien auf dem Weg zur Selbstversorgung gereicht haben. 🙂
19 Antworten
Also ich würde auch keine angeknabberten Radieschen mehr essen wollen, Ralf 😉 Bei uns fressen die Radieschen auch alles kahl und mein Mann ärgert sich da morsch. Deswegen greifen wir zu Schneckenkorn von kas-stralsund.de. Damit bekommen wir die Biester auch klein.
PS: Deine Videos sind immer sehr witzig gemacht 🙂
Ich würde die beschädigten Radieschen nicht so verdammen, sie gründlich waschen und das Angefressene ausschneiden. Dann hat man doch noch was davon 🙂
Hallo Ralf,
also bei mir sind es nicht die Schnecken die sich an meine Radieschen ranmachen, sondern Ameisen. Mein Gewaechshaus ist wie ein Ferienort fuer diese fleissigen Tierchen, es regnet nie und ist immer schoen warm :))
Also gegen deine Schnecken wuerde ich mal rund um deine Beete Holzlatten legen, 10-15 cm breit. Da verstecken sich naehmlich sehr gerne Schnecken, da es dunkel und feucht ist. Dann sammelst du die Viecher ein und deine Huehner freuen sich auf Lebendfutter. Auserdem kannst du auch Kapuzinerkresse um deine Beete pflanzen, das soll auch Schnecken abhalten und obendrein kannst du mit den Blueten dein Salat schmuecken, die sind naehmlich essbar !! Viel Glueck !!
Schade, die Radieschen sehen echt traurig aus.
Mutter Natur hat das Trauerspiel bei mir beendet. – Der Garten hat Hanglage und bei dem Dauerregen ist eine Mure abgegangen. Die vielen alten Fichten dort, konnten den Hang nicht mehr halten. Jetzt sollen Radieserl und Co. unter einer meterhohen Schlammschicht begraben sein.
Aber sag mal: Wo hast Du die großen Netze und die Federstahlstäbe – sind doch welche? her? Ich hab bei mir in der Umgebung noch nichts in der Größe gefunden.
Liebe Grüße, Sandra
Hallo Sandra
Die sind von DM Folien, leicht im Netz zu finden. Habe ich als Meterware eine 100 m Rolle bestellt. Die Staebe sind simple Wasserleitungsrohre fuer den Aussenbereich. Die sind UV stabil und halten jahrelang. Gibt es in jedem Baumarkt.
Hallo Ralf
Bei meinen Radieschen habe ich keine Probleme mit Schnecken oder ähnliches!
Ich Sprühe ca 1 Monat lang alle 4 Tage das Wasser von der Brenneseljauche dran das hilft wie bekloppt auch bei salat u.s.w!
Schöne Grüße
…äh ich schneide natürlich die Nacktschnecken durch, nicht die Weinbergschnecken.
Lg susanne
Und was macht ihr, dass nicht die Häuschenschnecken das Schneckenkorn fressen?
Ich z.b. Wohne im weinbauklima und habe im Hanggarten viele Weinbergschnecken, die ja unter Naturschutz stehen. Da trau ich mich nicht mehr mit Schneckenkorn zu arbeiten. Ich renne durch den Garten und schneide sie durch. Meiner Meinung das humanste Mittel.
Es hat ne zeit gedauert, aber mittlerweile habe ich die Population gut im Griff.
Dafür ist allerdings dein Garten viel zu groß…wenn ich keine Weinbergschnecken im Garten hätte, würde ich auch das Schneckenkorn nehmen.
Die Radieschen sind auch bei mir jedes Jahr ein Trauerspiel, sogar im Kübel.
Die bilden einfach keine Knollen aus, und wenn, dann sind auch die angefressen.
Aber dein Mizuna sah ja klasse aus!! Das Versuch ich im Herbst auch 🙂
Hallo Ralf,
das Schneckenproblem haben wir auch, besonders bei den Radieschen und kleineren Pflanzen. Gut, das hat sich jetzt erledigt, weil uns der ganze Garten abgesoffen ist. Was aber hilft, sind so genannte Fangpflanzen. Dazu eignen sich besonders Tagetes/Studentenblumen. Die werden um die Beete drum herum gesät. Dann fressen die Schnecken erst mal daran rum. In unserer Familie hat sich das als gutes Mittel bewährt. Vor allem bei den noch lütten Schnecken. Schneckenkorn holen bei uns zum Teil die Vögel, deswegen mag ich das noch nicht einsetzen.
Bierfallen locken übrigens nicht nur deine Schnecken an, sondern auch die aus der gesamten Umgebung. Man kriegt damit zwar Schnecken gefangen, holt sich aber mehr in den Garten als man los wird. Zumindest bei Kleingärten, bei deiner großen Fläche kann ich es nicht sagen.
Was auch gut sein soll, sind Schneckenzäune. Da wirst du dich auf deiner Fläche aber dumm und dämlich dran bezahlen.
Gib die Hoffnung nicht auf,
liebe Grüße aus der Lindwurmfeste,
Majura
Schneckenkorn Bimol Bayergarten hilft sehr zuverlässig. Mit natürlichem wirkstoff
sehr Regenfest wenn es nicht gefressen wird, zerfällt es in seine Bestandteile und düngt den Boden. Beste Empfelungen
Hannes
Ja die Probleme kenne ich auch zu genüge. Ich setze seit einigen Jahren Schneckenlinsen ein. Ein angeblich relativ verträgliches Mittelchen. Wollte nächstes Jahr mal versuchen wie einer meiner weiteren Nachbarn auf Laufenten zu setzen, aber dann bleibt vom salat sicher nix mehr übrig.
Hallo rrhase,
deinen Radieschenfrust kann ich voll und ganz nachvollziehen. Da trau ich mich ja kaum von unseren 6 bis 7cm Riesen-Radieschen ohne Maden, nicht holzig, unangefressen und ungeplatzt in rauen Mengen zu berichten.
Unterm Netz haben wir die Radieschen nie, vielleicht kommen so auch eher Nützlinge dran bzw. das Kleinklima ist nicht ganz so förderlich für die Schnecken, weil’s ggf. schneller abtrocknet. Gegen Schnecken hilft nicht so viel, am ehesten trockene Witterung, was Radies aber wieder holzig macht. Etwas fies aber vielleicht interessant – nur mal als Stichwort eingeworfen – Bierfalle. Sowas wie nen Schneckenzaun oder eine Begrenzungslinie aus Sägespänen hilft dir auch nicht, da die Schleimkriecher wahrscheinlich schon Eier im Beet abgesetzt haben.
Vielleicht als kleiner Trost, bei uns sieht’s dafür mit Gurken, Bohnen und Erbsen echt mau aus.
Das Gartenjahr dauert ja noch ne Weile, also viel Erfolg für alles was noch kommt.
Grüße Christian
Hi Ralf,
ja die kleinen Schnecken haben wir auch, ich werde jetzt das hier Probieren:
http://www.hausgarten.net/gartenpflege/
tiere/nematoden-gegen-schnecken.html
gruß
Jen
Hallo rr
Sie könnten es ja mal ausprobieren die radischen anzuheufeln
Bei mir hilft das und es gibt doch das schneckenkorn von neudorf das ist bio und nicht schädlich für Haustiere und Igel
Da hilft nur Schneckenkorn… Allerdings sollten Sie es nicht einfach großflächig über das Beet streuen. Bei Thomas Philips gibt es so genannte Schneckenfutterhäuschen. Das ist eine kleine Schale mit Deckel und einem Erdspieß zum fixieren, die kosten glaube ich pro Stück etwa einen Euro. Da packen Sie ihr Schneckenkorn rein und verteilen die Dinger großzügig über Salat- und Gemüsebeete. So kommt die Chemie nicht an ihr Gemüse ran und Sie sparen Schneckenkorn, welches Ihnen der nächste Regenfall einfach in den Boden spülen würde. Wir verwenden zudem noch ein spezielles Schneckenkorn, bei welchem sich die Schnecken zum sterben in die Erde zurückziehen und nicht ihre Säfte (wie bei Standardschneckenkorn) über den halben Garten verteilen. Ist von Neudorf und nicht ganz billig, aber das ist uns unser Gemüse schon Wert.
Wieder mal ein sehr anschauliches Video von dir. Ist es mir nur nicht aufgefallen, oder hast du die Bögen für die Netze neu? Bringen sie einen Vorteil für das Gemüse, bzw. das Handhaben des Beetes mit sich?
Hallo Abramis
Nein, die sind nicht neu. Habe die schon oft benutzt. Machen allerdings wirklich nur Sinn, bei feinen Aussaaten wie Karotten oder dergleichen. Kohl z.B. hebt das Netz problemlos selbst an. Es geht aber auch bei den feinen Sachen ohne Netz.
Hallo Ralf,
ich hatte das gleiche Problem mit Salat.Dann habe ich einmal Schneckenkorn um alle Gemüsebeete gesteut und seitdem habe ich niemehr Schnecken im Gemüsebeet gesehen.Außerdem kostet eine Packung nicht viel Geld und man hat die Schnecken meistens weg.Oder willst du immer Radieschen nur im Folientunnel anbauen?
Hallo Ralf!
Ich wollte dir mal eben danken. Erstens geht es bei uns im Garten ähnlich… der komplziertese Mist wächst wie angegeossen (Auberginen, Paprika usw.) aber Radieschen und so nen „Käse“ wächst bei uns einfach nicht. Ich finde es großartig das es dir genau so geht 😛 Und zweitens möchte ich dir für die herrliche Ironie zu Beginn des Videos danken. Hat Spaß gemacht das zu gucken