Von meinem Unvermoegen, Saaten zum Keimen zu bringen, habe ich ja schon oft genug berichtet. Seien es nun Moehren, Bohnen oder Futterrueben. Nur die allerwenigsten Gemuesesorten funktionieren bei mir auf Anhieb und ohne Probleme. Ich kriege fast den Eindruck, ich waere der groesste Gartendepp Deutschlands (gut, bin ich vielleicht so oder so 🙂 ) der auch noch von seiner Dummheit alle Welt wissen laesst. Aber ganz so ein grosser Depp, wie ich manchmal glaube zu sein, bin ich nun doch nicht. Da spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Alter des Saatgutes, zu niedrige Temperaturen, zu wenig oder zu viel Regen, falsche Lagerung und vielleicht noch einige mehr. Das musste ich dieser Tage wieder einmal feststellen.
Immer wieder Probleme bei der Aussaat
Wir essen gerne Schwarzwurzeln. Haben so einen markanten Geschmack, die gehoeren in unseren Garten. Im letzten Jahr allerdings ist keine einzige ueberhaupt gekeimt. Da hatte ich eine Sorte mit dem Namen „Schwarzer Peter“ ausgesaet. Vielleicht zu frueh oder zu spaet, vielleicht war es zu trocken oder zu nass. Was weiss ich. Jedenfalls konnten wir im letzten Winter keine Schwarzwurzeln geniessen. In diesem Jahr wollte ich es besser machen. Habe mich exakt an die Angaben auf den Packungen gehalten. Am 22.04. ausgesaet, Aussaattiefe auch nicht zu tief, fuenf Meter von jeder Sorte, schoen im Abstand von 5 Zentimetern, da konnte eigentlich nichts schief gehen, oder doch?
Ob unsere Schwarzwurzeln etwas werden, wage ich zu bezweifeln. Bei unserem schweren Boden. Frueher im Schrebergarten auf sandigem Boden konnten wir gute Ernten einfahren
Aber sicher kann da was schief gehen. Diesmal bin ich mir aber sicher, es hat nicht an mir gelegen. Um der Sache naemlich noch genauer auf den Grund zu gehen, habe ich in diesem Jahr zwei verschiedene Sorten ausgesaet. Insgesamt mehr als 10 Meter Reihe (Oh Gott, wer soll denn all die Wurzeln essen?) Die eine Sorte war, wie im letzten Jahr „Schwarzer Peter“, die andere „Meres“. Beide am gleichen Tag, genau gleich behandelt, auf dem selben Stueck Garten, wenn das kein representativer Vergleich ist, was dann?
Und, bin ich schuld?
Jetzt kommen wir zum Ergebnis. Meres hatte eine geschaetzte Keimrate von 85 Prozent, den Schwarzen Peter hat aber die Sorte „Schwarzer Peter“ gezogen. Von denen sind naemlich gerade mal 15 gekeimt, wenn ueberhaupt. Fuenf Meter Reihe, alle 5 Zentimeter ein Samen, ergibt also 100 Samenkoerner von denen 15 aufgegangen sind. Wenn mir jetzt noch jemand erzaehlen will, ich waere der Depp, dann weiss ich nicht.
Hoffentlich bekommt das heisse Wetter den Schwarzwurzeln gut. Die Wurzeln werden hoffentlich besonders lang.
Offensichtlich kann ich mir doch nicht jeden Misserfolg im Garten selbst ankreiden. Da sind noch ganz andere Faktoren, die eine Rolle spielen. Schwarzer Peter ist eine alte Sorte, waehrend Meres wohl eine Zuechtung juengeren Datums ist. Schwarzer Peter soll auch fuer schwere Boeden geeignet sein, so steht es jedenfalls bei „Gemuese-Info“ zu lesen. Eigentlich die ideale Sorte fuer unseren Garten. Das Saatgut war frisch, bestellt im Fruehjahr und als alte Sorte sollte man annehmen, sie waere weniger problematisch als eine neue Zuechtung. Mangelnde Feuchtigkeit kann es auch nicht gewesen sein. Nach der Saat hat es noch eine ganze Zeit lang geregnet. Muss also schlichtweg an der Sorte liegen.
Dann bin ich beruhigt, doch nicht solch ein grosser Depp zu sein.
6 Antworten
Hallo zusammen,
habe meine Hofmanns schwarze Pfahl dieses Jahr auch teilweise in Blüte gehen lassen – bei den Minus-Temperaturen noch Ende Februar hat es für eine vollständige Ernte nicht gereicht. Ich lasse sie aber blühen und die Samen für eigenes Saatgut ausreifen. Ich habe mit der eigenen Saatgutproduktion bei anderen Sorten schon gute Erfahrungen gemacht. Spart Geld und die Keimfähigkeit war bisher immer sehr gut.
Schwarzwurzelblütensirup oder Likör… hört sich doch gut an.
Hallo Chaosgarten
Dann mach doch mal einen Bericht und einen Test drueber. Du bist doch fuer solche Experimente immer zu haben. 🙂
Hi
Habe die meisten meiner Schwarzwurzeln in Blüte gehen lassen, und die duften echt schokoladig.Jetzt wüsste ich zu gern wie sich dieser Duft konservieren lässt, am besten essbar.
Sieht doch gut aus! Ich habe am 21.4. erstmals „Hoffmanns schwarzer Pfahl“ gesät und finde so gut wie nichts davon wieder! 🙁 Weiss auch nicht, was da schief gelaufen ist …
LG Elke
Hallo Elke
Ich bin immer wieder froh zu hoeren, dass es anderen auch so ergeht. 🙂
Gruss RR