Man kann es so machen. So, wie es Hans mir in meinem heutigen Video zeigt. Selbstversorgung mit Energie. Strom und Warmwasser, aus eigener Produktion. Man kann es so machen, wenn man will. 🙂 Hans, der Daniel Duesentrieb unter den Hobbygaertnern, hat naemlich eine Maschine entwickelt und gebaut, die Strom und Wasser aus Holzhackschnitzeln erzeugt. Funktionsfaehig, TÜV abgenommen und in einer Groessenordnung, die Sie sich nicht ertraeumen koennen. Nix mit „ich stapele einen Haufen Holzhackschnitzel aufeinander, verlege ein paar Wasserrohre darin, begiesse sie mit Wasser und kann mich dann ein paar Wochen lang warm duschen“, wie es in so einigen einschlaegigen YT Videos zu sehen ist. Die zeigen meines Erachtens nach mehr oder weniger Spielereien. Hans ist da einen ganzen Schritt weiter.
Die Anlage, die er entwickelt und gebaut hat, ist kein Spielzeug, keine fixe Idee sondern das Ergebnis von vielen Jahren Entwicklung, vielen Fehlschlaegen und von enormem technischen Wissens. Gross wie eine Autogarage hat er sich hinter sein Wohnhaus diese Anlage gebaut. Ein Holzvergaserkraftwerk dass Stom erzeugt, der ins Netz eingespeist werden kann, die warmes Wasser in grossen Mengen produziert und am Ende auch noch einen Teil Holzkohle erzeugt, die er im Garten verwenden kann.
Keine neue Idee, und doch eine Meisterleistung
Ich haette es kaum fuer moeglich gehalten, dass es in unserem Land noch Menschen gibt, die sich mit solchen Projekten befassen. Jedenfalls nicht als Privatmensch. Wer hat schon das Wissen und die Moeglichkeiten, sein eigenes Kraftwerk zu bauen und zu betreiben. Sie werden es ja spaeter im Video hoeren und sehen, diese Anlage, die theoretisch auch zu kaufen waere, ist hochentwickelte und, fuer mich jedenfalls, 🙂 kaum verstaendliche Ingenieurskunst. Auf der einen Seite wird sie mit Holzhackschnitzeln gefuettert, die in Holzgas umgewandelt werden, das dann, nachdem es durch ungezaehlte Rohre, Reinigungsfilter und Waermetauscher gestroemt ist, einen Verbrennungsmotor antreibt, der dann wiederum einen Generator mit „Nahrung“ versorgt, der wiederum den elektrischen Strom produziert, der das Ziel der Anlage ist. (Herrgott, was fuer ein Satz) Dabei hat sie noch einen sehr guten Wirkungsgrad, an den so manches Grosskraftwerk nicht heran reicht.
Man kann auch ein Fahrzeug auf diese Weise antreiben
Ich kann Ihnen sagen, wenn Sie mein heutiges Video gesehen haben, werden Sie der Meinung sein, Hans haette den Nobelpreis verdient. Klar, solche Holzvergaser hat es schon in Kriegszeiten gegeben. Da hat man Fahrzeuge mit angetrieben. So ein Gefaehrt hat Hans uebrigens auch mal eines besessen und ist damit ueber die Landstrassen gesaust. Ich nehme aber an, diese wuerden die heutigen Euro 6 Normen nicht mehr erfuellen. 🙂
Alles rechtens
Deswegen ist das von Hans gebaute Kleinkraftwerk mit Kraft-Waermekopplung ja so interessant. Es hat alles Hand auf Fuss, ist durchdacht, geprueft und abgenommen. Theoretisch liesse sich diese Anlage in grossen Stueckzahlen produzieren. Hat nur einen Haken. Im Zuge der Novellierung des EEG (Energie Einspeise Gesetz) kann die Anlage vom potentiellen Kaeufer kaum mehr rentabel betrieben werden, da die Foerderungen gestrichen wurden. Dafuer waere sie doch ein wenig zu teuer. Das war mal anders.
Das Wichtigste im Leben sind die Traeume
Sei es drum. Ich finde es prima, dass es noch Menschen gibt, die Traeume verwirklichen. Wer, ausser Hans, haette schon die Moeglichkeiten, solch eine Anlage zu konstruieren und zu bauen. Mir jedenfalls faellt da niemand ein. Begleiten Sie mich bei meinem Besichtigung, lassen Sie sich erklaeren wie sie funktioniert und staunen Sie. So wie ich.
Ach so, falls Sie jetzt auf die Idee kommen, das ganze in Ihrer Garage nachzubauen. Im Video haben wir einen kleinen, aber wichtigen Part, ausgelassen. 🙂 Versteht sich von selbst. 🙂 Und um zu erfahren, was das alles mit den Flugzeugen am bayerischen Himmel zu tun hat, schauen Sie einfach mein heutiges Video.
Viel Spass dabei.
Eine Antwort
Hallo und Moin,
ich habe mir mit großem Interesse das Video über ‚Daniel Düsentrieb‘ angesehen. Toll gemacht + riesengroßer Respekt vor Hans! Aus anderen Quellen weiß ich, oder kann bestätigen, dass man einen verdammt langen Atem braucht, um so eine Anlage zu bauen.
Ich finde, dass man sich mehr mit Energieversorgung aus dem eigenen Garten befassen sollte. Es muß ja keine komplizierte Holzgasanlage sein.
Ich denke da an … ja … wie soll ich es bezeichnen? Vergärung von Gartenabfällen wie Rasenschnitt, Laub etc., wobei ja brennbare Gase wie Methan entstehen (sollen). Weiß auch nicht, ob es mit geschredderten Ästen gehen würde und ob sich die ‚Hinterlassenschaften‘ der Tiere dazu eignen. Also z.B. der Mist von Hühnern. Es gibt Videos darüber, ich habe aber wenig konkretes gefunden.
Nur mal so: Ältere Engländer haben mir erzählt, dass man im 2.Weltkrieg PKW’s mit Hühnersch…ße gefahren hat, weil es kein Benzin gab. Angeblich in einen Segeltuchsack getan und wenn der Motor stotterte: „Knüppel auf den Sack“ und die Karre lief wieder.
Ich weiß: Dieses Thema sprengt den Rahmen dieses Blogs. Jedoch: Auch hier wurde mal mit Rasenschnitt zu Gas experimentiert … Vielleicht eine Idee von einem Leser?