Ich habe ja schon viele Exoten im Gemuesegarten ausprobiert. Einige haben sich als einfach anzubauen erwiesen, andere nicht. Magentaspreen gehoert zu den ersten, Suesskartoffeln zu den letzteren. Dann gibt es wieder welche, die schmecken, andere wiederum nicht. Da waere z.B. Japanische Weinbeeren in der ersten Gruppe und Topinambur in der letzteren zu nennen. Ein Gemuese, was sich aber als leicht anzubauen und dazu noch als lecker schmeckend erwiesen hat, ist „Chinesische Keule“, oder auch Spargelsalat genannt. Die Anzucht ist problemlos. Wer es schafft, Kohlrabi vorzuziehen, der sollte auch mit der chinesischen Keule keine grossen Schwierigkeiten haben. Zu tun gibt es waehrend der Kulturdauer auch nicht viel. Sie sind leicht zu ernten, erfordern nicht mehr Aufwand in der Verarbeitung als Kartoffeln schaelen und sie sind in keinem Supermarkt zu finden, ein ganz wichtiger Grund, ihn anzubauen. Wenn das keine Gruende sind, einige Pflanzen davon in dern Garten zu pflanzen, dann weiss ich es nicht.
So frueh wie die ersten Kohlrabi
Sie werden naemlich schon recht frueh im Jahr ausgepflanzt und sind damit vor den diversen Fressfeinden halbwegs sicher. Jedenfalls hat sich das bei mir so gezeigt. Da sind vor allem Schnecken zu nennen. Wenn die aber erst richtig auftauchen, sind die chinesischen Keulen schon so gross, dass auch ein Heer von Schnecken ihnen nichts mehr anhaben kann. Ab und zu mal die Schnecken einsammeln, das sollte reichen. Andere Schaedlinge habe ich noch keine an den Pflanzen gesehen. Und bevor jetzt wieder jemand nachfragt, nein, ich habe keine besonderen Bodenvorbereitungen betrieben. Ist mir alles viel zu aufwendig. Die ganz normale Grundduengung im Fruehjahr mit Kompost und Hornspaenen reicht mir aus. Ach so, und sollte jemand die Frage stellen, wo man Saatgut dafuer bekommt, dem kann ich nur google empfehlen. Man glaubt gar nicht, welche Informationen man dort finden kann, wenn man sich ein wenig Muehe macht. 🙂
Rechtzeitig ernten
Allzu lange sollte man allerdings mit der Ernte des Spargelsalates nicht warten. Es ist mir schon einige Male passiert, dass die „Keulen“, also der essbare dickere Stiel der Pflanze, von innen faulig waren. Ob das nun ein Problem des spaeten Erntezeitpunktes oder eines der falschen Duengung ist, sei dahingestellt. Fuer den Hobbygaertner sollte es auch nicht die herausragende Bedeutung haben, ob die „Keule“ nun ein wenig dicker ist oder nicht. Chinesische Keulen baut man so oder so nicht an, um damit Rekordernten zu erzielen. Ich habe gehoert, man koenne auch die Blaetter wie Salat essen. Ich habe es versucht, aber der „Renner“ waren sie nicht. Was aber nicht heissen muss, dass es Ihnen genauso ergeht. Die Blaetter fallen fuer mich in die Kategorie „essbar, sie muessen aber nicht zwingend auf meinem Teller liegen. 🙂
Der Geschmack ist prima
Dafuer haben sie aber einen ganz ausgepraegten Geschmack, der mit nichts im heimischen Gemuese-Sortiment vergleichbar und auch schwer zu beschreiben ist. Alleine der Geschmack ist fuer mich schon Grund genug, chinesische Keulen im Garten anzubauen. Risotto glaube ich, heissen doch diese Reisgerichte. So bereite ich sie zu und war damit immer zufrieden.
Drei Sorten stehen zur Auswahl
Uebrigens, es gibt auch schlankere Versionen des Spargelsalates, der uebrigens nichts mit dem eigentlichen Spargel zu tun hat. Eine kleinere rote und eine kleine gruene Version sind davon auch zu haben. Die gruene habe ich vor vielen Jahren schon mal ausprobiert. Sie haben mir nicht zugesagt. Das Wenige, was da nach dem Schaelen der Stiele uebrig blieb, war nicht der Rede wert. Dann doch lieber die „grossen Keulen“, da hat man wenigstens auch was auf dem Teller.
Also, an dieser Stelle wieder mein Aufruf an alle Hobbygaertner und Moechtegern-Selbstversorger. Warum nicht einmal ein paar Pflanzen Spargelsalat versuchen? Goennen Sie Ihrem Gaumen eine Abwechslung. Goennen Sie Ihren Augen eine Abwechslung, denn Spargelsalat werden Sie in Nachbars Garten und auch im Laden kaum finden.
Eine Antwort
hallo Ralf,
das werde ich versuchen, kannte es noch nicht und DANKE fuer den Tipp (endlich Mal ein Mensch der mich versteht und etwas anbaut was andere nicht anbauen und herum-experimentiert) 🙂 auch wenn so Manches in die Hose geht.
Saatgut kann man im Internet auch per Tausch bekommen in Tauch-Garten-Forums. Oder kaufen – da hat man fuer ca 4-5 euro um die 250 Samen, wie bei pflanzenversand-gaissmayer.de z.B.
Also danke und liebe Gruesse aus Frankreich