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Welch eine armselige Gesellschaft, oder warum ich nicht aufgeben werde, an eine bessere zu glauben. (Video)

Versuche sind ein grosser Bestandteil meiner Gartenarbeit. Hier mal Mohn, dort mal Weizen, mal versuche ich mich an Hirse und dann mal wieder an Suesskartoffeln. All meinen Versuchen liegt in der Regel eine Tatsache zugrunde: wenn ich schon einen Versuch starte, dann auch in einer aussagekraeftigen Art und Weise. Nicht einen Quadratmeter Weizen, nein, dann schon 150 Quadratmeter. Nicht eine Mohnpflanze, sondern gleich 10 Quadratmeter. Eine solche Vorgehensweise macht einen Versuch viel belastbarer. Und er macht mehr Spass.

So auch im vergangenen Jahr. Da habe ich einen Versuch mit Spaghettikuerbissen gestartet. Sicher ist mir bewusst, dass auch eine einzige Pflanze wohl fuer uns ausgereicht haette. Mit so 8 bis 10 Kuerbissen kann man bei einer Pflanze schon rechnen. Mehr als wir jemals essen koennen. Ist ja nicht so, als wuerde hier nichts anderes wachsen. 🙂

Sprich, es wird irgendwann mal eine Videoserie geben, in der ich den erfolgreichen Anbau von Spaghettikuerbissen ziemlich gut zeige. Und der laesst sich natuerlich auch auf andere Kuerbisarten uebertragen. Mein Versuch hatte nun zur Folge, dass ich bei der Ernte viel zu viele Kuerbisse hatte.

Spagehttikuerbis
Ziemlich viele von diesen Spagehttikuerbissen habe ich da geerntet. Sind ganz lecker. Kein geschmackliches Highlight, aber ganz ok.

Was machen mit all den Kuerbissen?

Ich wuerde mal schaetzen, so um die 60 oder 70, wenn alle abgeerntet sind, werden das schon werden. Viel zu viele fuer uns. Meine Frau hat schon einige auf der Firma abgegeben. Auch im Bekanntenkreis sind einige wenige untergekommen. Aber so wirklich viele nicht. Welche „moderne“ Hausfrau weiss schon, was man damit macht? Welche „moderne“ Hausfrau hat in ihrem stressigen Familienleben noch die Zeit, sich schlau zu machen. Hier jedenfalls wenige.

Was also tun mit all den Spaghettikuerbissen? Ich bekomme ja oft in Kommentaren gesagt, ich solle doch meine Ueberschuesse via Foodsharing unter die Leute bringen. Ein wirklicher Freund davon bin ich nicht. Muss ich ehrlich sagen. Aber bei meinen Spagehttikuerbissen wollte ich das einmal versuchen.

Foodsharing
Da wollte ich mal etwas Gutes tun. Kuerbisse und ein paar Spielzeuge auf den Rollwagen und raus vors Haus.

Ich tue ein gutes Werk

Von meiner Frau lieh ich mir einen Rollwagen, den sie immer fuer ihre Blumen benutzt. Vollgepackt mit Kuerbissen und zusaetzlich noch ein paar Kinderspielzeuge (die Blagen werden ja groesser) stellte ich diesen Rollwagen vors Haus. Ein Schild drangepappt „Spagehttikuerbis zum Mitnehmen“. Eigentlich eine ziemlich klare Aussage.

Auf FB und Instagram gepostet, dass ich meine Kuerbisse abzugeben habe. Noch dazu gepostet, dass, wer moechte, doch bitte mir dem Fahrrad vorbei kommen solle. Denn, der Umwelt ist kein Gefallen getan, wenn sich jemand ins Auto setzt und 10 Kilometer faehrt, nur um sich 2 Kuerbisse abzuholen. Das verbraucht mehr Energie als dass es sinnvoll waere. Ein Baerendienst an der Umwelt.

Gemuese zu verschenken
Spaghettikuerbisse zu verschenken. Eigentlich doch eine ziemlich klare Aussage.

Schoenen Gruss an den Postboten

Es sind auch einige Kuerbisse weggegangen. Ein paar hat der Postbote mitgenommen, einige sind einfach so mitgenommen worden, ob nun aufgrund meiner Postings oder an Menschen, die zufaellig vorbei kamen kann ich nicht sagen. Aber so wirklich viele waren das nicht. So waere ich meine Kuerbisse nie losgeworden. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Das Spiel ging zwei Tage gut. Wie es dann weiter ging, erfahren Sie in meinem heutigen Video. Und Sie erfahren auch, warum ich mich mit dieser Gesellschaft niemals abfinden werde.
Auch wenn das dem ein oder anderen nicht passt, ein wenig Gesellschaftskritik sei mir gestattet. 🙂

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3 Antworten

  1. Vielen Dank, dass Sie sich da die Mühe gemacht haben ein Video zu machen! Das ist in der Tat ein immer stärker werdendes Problem der Gesellschaft. Aber Gottseidank, stelle ich in letzter Zeit immer öfter fest, dass es auch die Gegenbewegung gibt. Dass viele Menschen sich damit nicht mehr abfinden wollen. Und darum versuchen wo sie können „gutes zu säen“. Z.B. indem sie Foodsharing betreiben…oder öffentliche Bücherregale ins leben rufen…etc. Wir brauchen diese Leute, die so sind wie Sie, und andere dafür sensibilisieren, was richtig oder falsch ist…dass die Gesellschaft nicht immer weiter verroht weil alle schweigend wegsehen. LG

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