Auch auf die Gefahr hin, mich wieder als ein „stinknormaler“ unverbesserlicher Gartentraditionalist zu outen (der ich ueberhaupt nicht bin 🙂 ), ich kann mich mit diesen ganzen Mischkulturdingern nicht anfreunden. Ob nun die eine Pflanze auf die andere eine Wirkung hat, ob nun die eine die Schaedlinge der anderen abwehrt oder nicht, ob die eine den Geschmack der anderen verbessert oder nicht, ich mag nicht so ganz dran glauben. Teils, weil ich es selbst ausprobiert habe, aber auch, weil diese vielbeschworenen Wechelwirkungen aus einer Zeit stammen, in der die Gaertner schlichtweg keine andere Moeglichkeit hatten. Es gab z.B. keine Netze, mit denen man haette seine Pflanzen schuetzen koennen. Denen blieb gar nichts anderes uebrig, als sich an jeden noch so duennen Strohhalm zu klammern, der auch nur ein winzig Bisschen Erfolg versprach.
Wir leben im 21sten Jahrhundert
Und, was noch dazu kommt, in frueheren Zeiten war die Natur noch weitestgehend in Ordnung, jedenfalls verglichen mit dem, was wir heute so unter Natur verstehen. Da war noch Platz fuer all die Tierchen, die dem Gaertner helfen, mit den Fressfeinden fertig zu werden. Aber heute? Ich muss doch nur mal ueber den Zaun unseres Gartens schauen. Was sehe ich da? Konventionelle Landwirtschaft aller hoechster Guete. Mais, Raps, Weizen, Zuckerrueben. Da ist kein Platz mehr fuer Hecken, da ist kein Platz mehr fuer einen Teich, da ist kein Platz mehr fuer Voegel und Konsorten. Ich brauche bloss mal ueber den Gartenzaun zu schauen. Was sehe ich? Herumfahrende Giftspritzen, tagein tagaus. Es gibt Tage, da kann ich mit den Kindern nicht einmal eine Radtour durch die Felder unternehmen ohne Gefahr zu laufen, in eine herbeiwehende Giftwolke zu geraten. Kein Scherz. Ist uns alles schon passiert.
30 Kilo Erdbeeren
Vor einigen Tagen habe ich die letzte Erdbeere in diesem Jahr geerntet. Die letzte von rund 30 Kilo. Ich war selbst von diesem Erfolg mehr als ueberrascht. So viele Erdbeeren konnten wir noch nie ernten. Erdbeeren standen uns bis zum Hals. Eis, Drinks, Torten, Erdbeeren ueber Erdbeeren. Und das alles in knapp drei Wochen.
Im letzten Jahr habe ich mich ueber die schimmelnden Erbeeren beklagt. Auf diesen Artikel sind recht viele Kommentare eingegangen mit Hinweisen, wie man diesen Schimmelbefall vermeiden kann. Strohmulch, Knoblauch zwischen pflanzen, ein groesserer Pflanzabstand und was weiss ich noch alles.
Wer glaubt wird seelig
Ganz ehrlich, alles Quark. Ob die Erdbeerernte reichlich ist, haengt einzig und alleine vom Wetter ab. Im letzten Jahr hat es die meiste Zeit geregnet und die Erdbeeren sind schneller verschimmelt als wir sie pfluecken konnten. In diesem Jahr hat es die ersten beiden Wochen nicht einen Tropfen geregnet. Die Erdbeeren standen trocken, der Boden war abgetrocknet und ich habe nicht eine einzige verschimmelte Erdbeere gesehen. Dann kam der Regen und schlagartig ging die Schimmelei los. Waere es nur ein Regenguss gewesen und alles waere schnell wieder abgetrocknet, kein Problem. Es blieb aber wechselhaft und der Boden ist nie wieder richtig abgetrocknet. Ab diesem Moment ging es mit der Erdbeerernte abwaerts. Da hilft auch kein Stroh, da hilft kein Knoblauch und auch kein groesserer Abstand. Wenn es regnet und alles nass ist, dann ist es nass. BASTA. Auch Stroh ist bei Regen nass. Wenn es nicht abtrocknet, dann schimmeln die Erdbeeren mit oder ohne Stroh.
Warum verteilen die Profis Stroh?
Irgendwo habe ich mal gehoert, dass die Landwirte das Stroh nicht wegen dem Trocknen zwischen die Erdbeeren streuen, sondern dass sie mit der Mulchschicht den Erntezeitpunt steuern koennen. Eine dicke Mulchschicht haelt den Boden kuehl und die Ernte verzoegert sich. Sie muessen nicht alle Erdbeeren gleichzeitig ernten und verkaufen. Aber wie gesagt, das habe ich mal gehoert. Ob da was Wahres dran ist, vielleicht weiss ja ein Leser mehr dazu.
Eine simples aber wahre Erkenntnis. Die einzige Moeglichkeit, seine Erdbeeren vor Schimmel zu bewahren ist gutes Wetter oder aber eine Moeglichkeit, sie trocken zu halten. Sonst nichts. Alles andere ist Spoekesguckerei.
Stroh faellt so oder so weg
Ach so, mit Stroh haette ich auch sicher nicht gemulcht. Ich war letztens mal wieder Schnecken fangen. Drei Tage lang bin ich jeden Abend mit der Taschenlampe umhergelaufen und habe diese Schleimer gesammelt. Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe es auf 1500 Schnecken gebracht. (Und es sind noch reichlich da 🙂 ) Ziemlich viele von diesen Tierchen habe ich unter den Beerenstraeuchern gefunden. Die wurden naemlich mit dem Stroh gemulcht, was ich im letzten Jahr dazu gebraucht habe, aus Wiese Gartenland zu machen. Die Schnecken tummelten sich zu hunderten unter diesem Stroh. An einigen freien Stellen habe ich versucht, Gemuesepflanzen zwischen die Straeucher zu pflanzen. Egal was das war, keine einzige Pflanze hat die erste Nacht ueberstanden. Haette ich auch noch die Erdbeeren mit Stroh gemulcht, da waere keine fuer uns uebrig geblieben.
25 Antworten
Ich würde zu gerne wissen woran es liegt, dass selbst gepflückte Erdbeeren schneller verderben als jene, die ich im Supermarkt erwerbe. Hintergrund: Ich habe letztes Jahr einen Abstecher nach Westfalen gemacht und auf einem Erdbeerfeld schöne große Erbeere gepflückt, 10 Kilo! Praktisch über Nacht wurden diese schlecht ;(
Hallo Tercüman
Kann ich dir leider nichts zu sagen. Das wird schon seinen Grund haben, den du vielleicht gar nicht wirklich hoeren willst 🙂
meine Vermutung wäre dass das am Transport liegt. Erdbeeren sind da recht empfindlich gegenüber Druckstellen. Wenn die z.B. in einem dieser Papp-Schälchen liegen die man bei den Feldern immer so bekommt kann man drauf wetten das alleine das herumtragen schon Druckstellen verursacht. Man sollte auf jeden Fall feste Gefäße verwenden und sehr vorsichtig sein. Soweit ich weiss halten sie auch deutlich länger wenn man den Stielansatz (die paar Blätter oben an der Erdbeere) noch dran lässt. Wenn man das abmacht ist die Erdbeere offener und es kann alles mögliche eindringen
Vielen Dank für das Video und die Tipps.
Bei uns auf dem Balkon wollte es dieses Jahr leider nicht wirklich mit den Erdbeeren. Nichtmal die Hälfte der Ernte vom letzten Jahr 🙁
Schimmel haben wir aber glücklicherweise nicht gehabt.
Also bei uns sind auch viele verschimmelt. Ich habe aber nicht so viele – und alle erst dieses Jahr aus dem Supermarkt als Pflänzchen gekauft, die sind noch nicht so groß. Ich habe die unter die Obstbäume gepflanzt die in Töpfen auf der Terrasse stehen und in eine Holzpalette die ich senkrecht gestellt und mit Erde gefüllt habe. Leider haben die Schnecken das auch entdeckt. Wie alles. Hab mal an einem Abend aus etwa 4 qm Garten an der Tarasse etwa 100 Schnecken abgesammelt. Nach 2 Stunden war wieder alles voll. Unglaublich, bei dem verregneten Frühsommer… Deswegen vmtl auch hier der Erdbeerschimmel und bei den Bienen ist auch kein Honig zu holen. Das ist ein ziemliches Mistjahr bei uns hier in der Gegend um München – einfach zu viel Regen und zu wenig Sonne bis Anfang Juli. Jetzt knallts runter, also Bohnen und Kürbisse und so werden sicher gut, aber alles was früh wächst und fertig sein sollte – nix gscheits.
Hallo RRHase.
Kann man eingentlich das Schneckenproblem lösen, indem man seinen Garten von einem kleinen Wassergraben umschliesst?
Ich denke da an die Polokal-Rohre, welche man halbieren könnte um damit die Gartenfläche zu umrunden.
Diese PVC-Rohre lassen sich gut und dauerhaft mit SIKA kleben und sind dann absolut Wasserdicht.
Soviel ich gesehen habe, können diese Nacktschnecken ja kein Wasser queren.
Auch Ameisen und anderes Getier würde somit keinen Zugang zum Garten haben.
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Also praktisch eine Insellösung für die Gartenflächen.
Ein Versuch wäre es ja wert.
Interessantes Konzept, hatte ich auch schon mal gedacht – aber ist nicht ganz einfach, das muss ja 100% ebener Boden sein, Die Regenrinnen oder was man nimmt müssen 100%ig dicht sein und dann darf nichts drüberwachsen oder drüberhängen – wie beim Schneckenzaun, aber eben auf dem flachen Boden. Aber wenn man einen platten Garten hat und das ausnivelliert bekommt kann ich mir das shcon gut vorstellen. Allerdings muss man dann evtl irgendwann was gegen Mücken in dem stehenden Wasser machen, oder?
Hallo, eine halbwegs gerade Fläche wäre da natürlich eine Voraussetzung. Als ein Garten wie bei RRHase zum Beispiel. 100%ig gerade muss der Garten nicht sein, man kann ja mit der Tiefe des verlegten Halbrohres ein wenig ausgleichen. Das Rohr muss 100%ig in der Waage liegen.
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Ein PVC Rohr bekomme ich mit Schweissen oder auch Kleben (SIKA) dauerhaft dicht, das wäre nicht das Problem
Das Rohr, oder der Wassergraben bräuchte ja nur eine breite von 10 cm zu haben und wäre somit schon ein unüberwindliches Hindernis für alles Gekrabbel wo nicht schwimmen kann.
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Die Mückenplage halte ich für gering und auch abwendbar.
Man könnte das Wasser z.B. mit einer Solarpumpe in ständiger Zirkulation halten, das mögen Mücken nicht.
Man könnte das Wasser aber auch mit entsprechenden Mitteln (natürlich biologisch) vergiften, da es ja ohnehin nicht mit dem Garten in Berührung kommt.
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Da mit dem Überwachsen könnte man ja leicht verhindert, bzw. frühzeitig unterbinden.
Es ist mir schon klar, man hat einen gewissen Aufwand, aber wenn der Lohn dafür Jahrzehnte schneckenfreier Garten ist, dann könnte man schon relativieren. Ich werde diesen Versuch mal wagen und berichten, dauert allerdings noch.
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Bin gespannt was RRHase zu meiner Idee sagt. So wie ich ihn einschätze, ist er schon am Zusammensuchen von alten Rohren und der Minibagger steht schon vor der Türe.
Also wenn du große rohr nimmt, so 20 cm Durchmesser oder so, dann geht das vielleicht, ansonstne ist es nicht so leicht eine Fläche so gerade zu bekommen dass du auf 10 oder 20 meter weniger als 5 cm Steigung hast – minibagger ist da vmtl tatsächlich angesagt, ausserdem vmtl eine Art Fundament. Das wäre evtl eh nicht schlecht – einen Graben ausheben, so 40 cm breit, Kies und Sand rein, das dann gerade nivellieren und dann eine Halbröhre darin versenken, rundrum noch mehr Kies und Sand, dann wächst da auch nicht mehr allzu viel in dem Streifen…
Mücken kommen aber da sicher – bei uns ist schon die normale Regentolle voll damit. Aber evtl kann man es ja so machen dass man an einem sonnigen Tag das ganze Wasser ablassen, trocknen und neu füllen kann…?
Also wenn ich nicht dies Jahr gerade einen Schneckenzaun aus Blech gekauft hätte würde ich das glaube ich mal probieren.
Das innere von Schnecken freizubekommen wird aber dann noch Arbeit, das habe ich jetzt shcon. Da sind einfach schon Schnecken drinnen und auch Schneckeneier, vor allem im Kompost oder Grasschnitt den man mal reingibt…
Hallo Maurice
Nein, kann man nicht. Vielleicht ein paar qm, aber nicht einen ganzen Garten. Vor allem schleppt man ja auch Schnecken und deren Eier mit Kompost und Pflanzen in den Garten rein. Die Idee ist gut, in der Praxis vollkommen untauglich.
Ich denke das Problem, das wir heute die „alte“ Mischkultur nicht ganz so erfolgreich anwenden können, liegt an unseren völlig „neuerfundenen“ Gemüse- Blumensorten etc. Die Tagetes zB, die früher mal den Kohl schützte, ist mittlererweile dermaßen umgezüchtet worden, dass sie heute nun mit ihrem Duft nichts mehr ausrichtet. Such doch mal eine Gurkensorte, die keine F1 Hybride ist, angeblich ja gegen so ziemlich alles resistent. Fast unmöglich! Und trotz aller Resistenzen gibt sie in schlechten Jahren früh den Geist auf. Das war immer so und wird es auch bleiben. Die Natur sortiert halt aus, der Kräftige kommt durch. Ich weiß, wie deprimierend das als Hobbybauer sein kann. Ich bin dazu übergegangen, mich wieder am Urgemüse zu orientieren. Mein Wildkohl steht mitten zwischen verschiedenen Blumen, wächst prächtig und hat minimal die weiße Fliege und keinen Kohlweißling. Ich will keine Discountermöhren, die nur daumendick sein dürfen, weil’s chick ist. Ich habe die Urmöhre, die hat nen Durchmesser von 10-15 cm, gräbt sich an jedem Stein im Boden vorbei und schmeckt besser als jede Biomöhre. Wenn man die dann noch „heimlich“ in der Dämmerung zieht, riecht es die Möhrenfliege nicht und schaut in die Röhre!!! Und das Beste: Von all dem Urgemüse nimmt man die Samen für’s nächste Jahr. So passt sich das Gemüse ganz automatisch an deine Bodenverhältnisse an. Seit dem habe ich auch gesunde Gurken! Ich kann’s nur empfehlen. Liebe Hobbybauergrüße!!!! Uli
Die Karotte mit 10-15 cm Durchmesser möchte ich bitte gerne sehen!
5 cm lass ich mir ja noch irgendwie einreden, aber 15?
Musste jetzt erstmal ein „Beweisbild“ suchen. 😉 Ich selbst habe meine Möhren nämlich nicht fotografiert. Aber wie geschrieben…sind super lecker!!
http://www.andreas-maschke.de/zier
_nutzpflanzen/images/moehre_oxheart.jpg
Die ist vielleicht mal so dick wie eine gläserne Mineralwasserflasche und die haben einen Durchmesser von 8cm an der breitesten Stelle, von 15 also noch weit entfernt. Trotzdem ein hübsches Kaliber.
Hallo,
ja das stimmt, da gibts immer irgendwelche Pseudomittelchen. Aber im Endeffekt ist es das wetter. Bei den Kirschen oder Pflaumen ists ja dasselbe. lass da mal einmal Spätfrost dran und zack ist der großteil vernichtet.
Noch mehr Erdbeeren kannst du ernten, wenn du Pflanzen ausdünnst. sprich immer was dazwischen wegschneiden und ein paar Bläter oder neutriebe rausnehmen. So kommt der Wind mehr durch und verhindert etwas mehr die Bildunge eines für schimmelpilze idealen feuchten Mikroklimas. Aber das ist bei der menge die Ihr geerntet habt und der Lust auf Erdbeeren wahrscheinlich unerheblich.
Ach ja was mir noch einfällt: Lieber Ralf du machst dir wieder zu viel Arbeit mit deiner Schere da! Wenn du das schon alles wegmachst, nimm doch den Rasenmäher! Steine weg und Aufffangkorb hinten dran fertig ist der Lack! 😉
Viele grüße Stefan
30kg Erdbeeren – du Glücklicher! Bei uns ist es dieses Jahr nicht so toll mit den Erdbeeren. Viele waren im Frühjahr einfach verschwunden. Ich denke mal das die Wühlmäuse die gefressen haben. Also musste ich neue Pflanzen. Und die tragen bis jetzt noch nicht sehr üppig. Wir werden wohl insgesamt nur so auf 3-4kg kommen. Wenn ich mir jedoch die Preise im Supermarkt und bei den Erdbeerbauern angucke, habe ich den Preis für die Pflanzen damit schon dicke wieder raus. Lecker sind sie alle mal.
PS: Dafür ersticken wir in Erbsen 😉
Tolles Filmchen!
Die Bauern unterlegen die Früchte mit Stroh, damit diese nicht dreckig werden wenn es regnet und mit Dreckwasser verschmutzt sind. Denn man kann keine hektar Erdbeerfelder mit deinem tollen Unkrautflies bepflastern sondern muss das nehmen ,was man hat und das ist Stroh.
Viele Grüße
Hannes
Hi, ralf,
Es freut mich, daß Ihr endlich mal genug geerntet habt, tolle Früchte.
Aber warum sie Euch zum Halse raushängen, kann ich nicht so recht nachvollziehen.Alles, was mir zu viel erscheint, wird für den Winter konserviert. Man kann aus Erdbeeren leckeren Saft herstellen, außerdem Kompott und Marmelade. Getrocknet wandern sie ins Müesli,abgesehen vom Tiefkühlen.Auch einen leckeren Sirup geben sie her.
Im Erwerbsanbau hat das Stroh unter den Erdbeeren m. E. den Sinn vorrangig darin, die Früchte sauber zu halten, Erdbeeren mit Sand verkaufen sich nicht so gut und Folie hält keinen Flugsand auf.
Jetzt zur Mischkultur:Nach meiner Meinung sind Schädlingsabwehr und besserer Geschmack nur Nebenwirkung. Der Hauptzweck ist die Verhinderung der sogenannten Bodenmüdigkeit. Da Pflanzen nicht von allein ihren Standort wechseln können, passiert bei Monokulturen (fängt schon in einem größeren Beet an ) folgendes:Jede Pflanze entnimmt Nährstoffe aus dem Boden. Stehen viele gleiche Pflanzen zusammen, wird immer der gleiche Nährstoff entnommen. Im Gegenzug gibt die Pflanze ihre speziefischen Abfallstoffe an den Boden zurück. Damit ergibt sich ein Ungleichgewicht in den Bodeninhaltsstoffen.Um dem zu begegnen, kann man in wechselnden Reihen pflanzen, oder wie Du, Dreifelderwirtschaft betreiben. Oder eben Mischkultur. Mischkultur kommt der Natur halt am nächsten. Sie erfordert allerdings einen sehr geduldigen Gärtner. Wenn man etwas erntet, geht man nicht hin und macht irgendwo Kahlschlag, sondern man sucht die Beete langsam ab. Das hat gleichzeitig den Vorteil, daß man bewu0t und unbewu0t vieles beobachtet.
Mit den Schnecken habe ich auch so meine Probleme. Ich bin dazu übergegangen, Jungpflanzen , auf die ich Wert lege , mit großen Gläsern oder Plastikbehältern abzudecken ( quasi ein Minitreibhaus ). Wenn sie dann stabil genug sind, werden sie abgedeckt. Dann richten die Schnecken wenigstens keinen Totalschaden mehr an.
Bis zum nächsten Mal,
Wolkenwanderer
Das mit den Gläsern drüber habe ich auch mal versucht. Die Pflanzen sind teils an Hitze gestorben, dann habe ich Plastikflaschen genommen und Löcher reingemacht, da sind dann Bienen drinnen gefangen gewesen und gestorben, wenn ich die Löcher dann größer gemacht habe waren wieder Schnecken drinnen. Und größer als 20 cm oder so bekommt man die Pflanzen damit auch nicht, das schaffen ein paar Schnecken auch noch in einer Nacht oder zwei. Die haben bei mir schon Kürbispflanzen erlegt die 40 cm groß waren – einfach den Stiel abgenagt dann war der Rest der Pflanze auch hinüber und fertig für die Schneckenmahlzeit. Also braucht man schon sehr sehr große Gläser – evtl durchsichtige 5 Liter Eimer oder so. Diese „Schneckenkrägen“ scheinen auch was zu helfen, habe ich aber noch nicht probiert. Richtig nerven mich dieses Jahr die Jungschnecken, alle so 5mm groß, dafür hunderte in einem Beet und die scheint der Schneckenzaun auch nicht zu jucken. Im Moment schaffe ich es halbwegs die im Zaum zu halten mit täglichem absammeln, Schneckenzaun aus Metall und Eisenphosphatkörnern die ich 3 mal verteilt habe. Ausserhalb des Zauns ist aber alles Futter – hab gestern an einem Topinamburblatt 6 große braune Nacktschnecken gefunden! Ich denke mal das mit den Bierfallen muss ich doch wieder einführen. Ich hab das mal gemacht, das war ekelig, hat gestunken mit den toten Schnecken drinnen und es waren immer auch ein paar geschützte Schnecken drinnen, so wie der Tiegerschnegel und Weinbergschnecken – die will ich ja eigentlich gar nicht erlegen – das ist dann Kollateralschaden 🙁
Hallo, die Erdbeeren sehen in der Tat lecker aus. Zum ersten mal habe ich gesehen, das die Erdbeeren nach der Ernte komplett zurück geschnitten werden. Meine Oma hatte das nie gemacht und dennoch hatte Sie immer eine gute Ernte. Also warum schneidest du diese zurück?
Baue Dir doch noch ein kleines Gewächshaus mit Folie. Dann werden die Erdbeeren auch nicht nass und schimmeln nicht.
Im Gewächshaus kannst Du dir sogar überlegen ein Hydroponisches System zu bauen oder ist das nicht BIO genug?
MFG
Mulch ist bei Erdbeeren zumindest sinnvoll, um das Wasser im Boden besser zu halten. Freut natürlich die Schnecken…..
Bei Regen gibt es weniger oder kein Spritzwasser und die Früchte sind danach nicht so verdreckt mit Erde.
Gegen Schnecken habe ich – Biogärtner von Berufs wegen ! – neulich mal gegen meine ursprüngliche Überzeugung was gemacht, weil es nciht anders ging: Schneckenkorngekauft und gestreut !!
Für Biogärtner sind da Ferramol (Fa. Neudorff) und Sluxx (selber Wirkstoff, für Profis stärker konzentriert, daher wirtschaftlicher) erlaubt und unbedenklich.
Tötet die Schnecken nicht direkt, sondern versaut ihnen nach der Schneckenkornmahlzeit den Appetit und hemmt die Vermehrung.
Und wir gehen wieder Schnecken händisch killen. Warum?
Das dolle Neundorf-Produkt haben wir um eine Zucchini-Pflanze herum gelegt, da die Blüten immer von den Schnecken aufgefressen werden. Am nächsten Morgen liegt da ein Maulwurf. Auf der Seite und rudert in der Luft mit den Beinchen. Hab ihn wieder umgedreht und der kippt gleich wieder zur Seite. Der scheint ziemlich Gleichgewichtsstörungen gehabt zu haben. Am Abend war er tot. Er war nicht verletzt (äußerlich jedenfalls nicht erkennbar). Ob der Zusammenhang mit dem Gift tatsächlich besteht, kann ich nicht sagen – mMn. sieht es so aus. Ich will aber nichts riskieren, denn seitdem wir (endlich!) Maulwürfe haben, gabs erst eine angeknabberte Zwiebel (Im letzten Jahr war die halbe Ernte dran). Auch hier – ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass ein Zusammenhang besteht, deshalb wird beobachtet!
deine Erfahrungen kann ich nur teilen, mischkulturen sind auch nicht meine Welt ich habe lieber eine klare Einteilung damit ich die Fruchtfolge einhalten kann
solange es trocken ist gibt es keinen Schimmel und bei Regen lieben die Pilze die Feuchtigkeit
deshalb pflanze ich in weiten Abständen und es sollte auch immer ein leichter Windzug die Pflanzen abtrocken
Allerdings mulche ich mit Stroh da es in den letztn Jahren immer zu trocken war auf unserem Sandboden und auch die Früchte sind sauber.
in diesem Jahr habe ich nun geringe Mengen an Schimmelerdbeeren aber auch die Ernte ist reichlich, schon 20kg hier im Norden und es kommen noch weitere!
Schnecken habe ich kaum und dann tummeln sie sich lieber in neuerdings in den Kartoffeln!
Grüße von Frauke