Wir haben darueber berichtet. Ein grosses Problem in unserem Garten sind die Kaninchen. Trotz aller Muehe die Schlupfloecher zu schliessen, immer wieder finden wir Anzeichen von Kaninchen. Kein Wunder, das angrenzende Waldstueck ist voll davon. Spaziert man hindurch, trifft man an allen Ecken und Enden auf Kaninchenbaue. Und einen solchen Bau haben wir auch im Garten gehabt. Vor ungefaehr sechs Wochen fanden wir die ersten Anzeichen dafuer, dass Kaninchen nicht nur unseren Garten auf der Suche nach Nahrung durchstreifen, sondern auch einen Bau in einem sandigen Bereich angelegt haben. Zuerst sah es nur so aus als haetten sie versucht nach etwas Essbarem zu graben, dann aber wieder davon abgelassen. Nachdem aber immer wieder an der selben Stelle zu sehen war, dass frisch gegraben wurde, haben wir den Eingang mit Erde zugeschuettet. Das ging auch eine Woche gut. Keine Hinweise auf Kaninchen. Dann, nach einer Woche war das Loch wieder aufgebuddelt.
Heute hatten wir die Zeit, uns das ganze einmal genauer anzusehen.
Wir haben den ganzen Bau ausgehoben. Dieser war nicht einmal tief, vielleicht knapp einen Meter und hatte keine Verzweigungen. An seiner tiefsten Stelle fanden wir ein „Nest“ bestehend aus einem grossen Haufen Heu (erstaunlich war, dass es sich nicht um die abgestorbenen Tagetes handelte, die auf dem Beet lagen, sondern um Grashalme oder auch unser Winterroggen), darueber ein dickes Bueschel heller Haare, jedoch keinen Kot. Anscheinend war der Bau schon wieder verlassen.
Wir haben uns einmal auf die Internetsuche gemacht und herausgefunden, dass es sich bei unserem Bau um eine Setzroehre gehandelt haben muss. Eigentliche Kaninchenbaue sind wesentlich groesser. Sie koennen eine Ausdehnung von bis zu 45 Metern und eine Tiefe von drei Metern erreichen.
Was ist also eine Setzroehre? Traechtige Kaninchenweibchen bringen ihre Jungen nicht im eigentlichen Bau zur Welt, sondern suchen dazu einen Ort etwas abseits ihres eigentlichen Baus auf, an dem sie eine sogenannte „Setzroehre“ anlegen. An ihrer tiefsten Stelle wird diese mit Heu und Haaren, die sich die Kaninchenmutter aus dem Bauchfell zupft, gepolstert.
Nach ca. 30 Tagen bringt die Kaninchenhaesin drei bis zehn blinde und nackte, um die 50 Gramm schwere Jungkaninchen zur Welt. Weitere drei Wochen spaeter verlassen die Jungen mit ihrer Mutter die Setzroehre.
Haben wir also geklaert, wer im Garten gegraben hat. Angst macht uns nur die Tatsache, dass Kaninchen reine Pflanzenfresser und dabei nicht gerade waehlerisch sind. Vornehmlich in der Nacht werden Graeser, junge Pflanzen, aber auch Rinde verspeist. Und eben auch unsere Salate, unsere Bohnen und was sonst noch alles in den letzten Jahren einfach von einem auf den anderen Tag verschwunden ist. Kaninchen sind hauptsaechlich nachtaktiv. Deshalb sehen wir so gut wie nie eines im Garten hoppeln.
Wenn die Kaninchen wuessten, dass direkt neben ihrem Bau schon die ersten Leckerbissen der Saison auf sie warten, dann wuerden sie mit Sicherheit in Scharen kommen und sich die Baeuche vollschlagen. Denn direkt nebenan, geschuetzt durch ein Vlies, ist die erste Freilandsaat in diesem Jahr aufgegangen. Die vor einigen Tagen gesaete Gartenmelde.
Weitere Informationen ueber Wildkaninchen finden Sie zum Beispiel auf dieser Wiki Seite und auch hier. Ein wenig Information ueber die Geschichte des Wildkaninchens finden Sie hier.
11 Antworten
Tja, das Landleben! Auch wir haben jedes Jahr das Problem mit den knuddeligen Viechern! Fast alle Versuche, es in den Griff zu kriegen, sind kläglich gescheitert! Das bedeutet, überwiegend haben wir es mit Drahtzäunchen versucht. Kein Gift oder Fallen etc.! Wir sind tierlieb und außerdem läuft auch unsere Hündin auf dem Grundstück rum! Als sie noch jünger und noch nicht blind war, hat sie die Kaninchen verjagt! Unser jetziges Problem ist es, daß wir es versäumt haben, unsere Lagerfeuerstelle einzuzäunen! Die nächste Party ist bald und nun müssen wir natürlich warten, bis die Kleinen ausziehen! Sonst hätten wir Wildkaninchenbraten. Und das wollen wir natürlich nicht!!! Es ist immerwieder aufregend! Gruß von`s Land von Biene & Günni!
Seit Wochen schippe ich immer ein Loch, unter einer künstlichen Gartenmauer zu. Google sei dank habe ich heute halbwegs begriffen was sich da abspielte.
Ein Wildkaninchen hat in unserem Garten eine „Setzröhre“ errichtet. Heute habe ich auch von oben gegraben und stoße auf mindestens zwei Jungkaninchen.
1) Wie konnten diese in der zugeschütteten Röhre überhaupt atmen ?
2) Wie kann ich diese Kaninchen verträglich entfernen ?
Das Mutterkaninchen zeigt sich verständlicherweise hartnäckig. Gräbt immer wieder neue Löcher unter den Zäunen und Co. Zudem ernährt es sich fleißig von unseren Anbauten. Zuletzt fiel seinem gesegneten Appetit unsere komplette Tomatenanpflanzung zum Opfer.
wir haben wilde Kaninchen,die bei uns ein Loch graben und dann wieder zu machen. Was bedeutet das?
Hallo Astrid
ich bin kein Experte, aber genau so hat es bei uns auch ausgesehen. Keine Sorge, irgendwann ist das Loch wieder verlassen. Wuerde ich mir keine Sorgen drum machen.
Tagchen!
Weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich brauche Eure Hilfe!
Bei uns und im Nachbargarten wohnt ein Wildkaninchen.
Habe es Anfang Juni zum ersten Mal in meinem Kaninchen-Kräutergarten entdeckt. Seitdem wohnt es in dem verwilderten Garten meiner Nachbarn (habe denen verboten, den Rasen zu mähen, damit kleiner Reiner-so heißt er-genug zum Futtern hat).
Jeden Morgen und Abend ist Reiner- mittlerweile nicht mehr ganz so klein- bei uns im Garten zu Besuch. Die ein oder andere Blume mußte dran glauben, aber seit Reiner jeden Abend ein Stück Möhre, Kohlrabi- Salat- Wirsing- …. Blätter auf seinem Lieblingsplatz- unserem Brunnen- findet, lassen ihn die blöden Blumen völlig kalt.
Habe selbst sechs Kaninchen und dementsprechend etwas Ahnung.
Aber was ich nun gar nicht weiß, was ist mit Reiner???
Wieso lebt er seit 4 Monaten ohne Kameraden bei uns??? Die Möglichkeit, auf unser „Baggerloch“ zu verschwinden, ist gegeben!
Hat von Euch jemand Erfahrung mit allein lebenden Wildkaninchen?
Was mache ich mit dem Häschen im Winter, falls es dann noch hier sein sollte?
Hoffe auf Eure Hilfe!!!
Gerne per e-mail: leonie3107@gmx.de
Vielen Dank im Voraus!!!
Hallo Sabine
Sofern dich das Kaninchen nicht stoert, lass es doch fressen. Mir wuerde das allerdings ziemlich auf die Nerven gehen. Besonders im Fruehjahr machen die viel kaputt. So jedenfalls unsere Erfahrungen. Warum es alleine lebt, keine Ahung. Kann es sein, dass du die anderen nur noch nicht gesehen hast? Oder einfach auf die Fruehlingsgefuehle warten. die werden sich auch bei dem einstellen, da bin ich mir sicher.
Ich denke, dem Kaninchen macht der Winter nichts aus. Es sind doch letztenendes Wildtiere. Einfach mal abwarten. Vielleicht regelt sich das „Problem“ ueber den Winter von alleine.
Gruss RR
Bei uns gibt es auch viele Wildkaninchen auf den Wiesen, allerdings auch Füchse und Marder, die natürlichen Feinde von Wildkaninchen. Manchmal kommt es vor, dass sich Wildkaninchen mit Hauskaninchen paaren, wenn diese sich aus ihren Freiläufen im Garten ausgraben oder ausgesetzt werden. Vor ca. zwei Jahren sah man auf der großen Wiese gegenüber unseres Gartens daher zwei schwarze Wildkaninchen zusammen mit den graubraunen ursprünglichen Vertretern dieser Rasse. Allerdings haben diese nur ein oder anderthalb Jahre überlebt, da sie gut zu sehen waren. Durch die Vermischung mit ein oder zwei Hauskaninchen vergrößerte sich der Bestand der Wildkaninchen erheblich, und sie kamen auch in einige Gärten. Vor allem ein frisch angelegter Gemüsegarten bei einem Nachbarn hatte darunter zu leiden. – Im darauffolgenden harten Winter überlebten nur wenige Wildkaninchen. Als Kaninchenfan – ich besitzte sechs Zwergkaninchen – freue ich mich, dass wieder einige Wildkaninchen auf der Wiese vor unserem Haus leben. Dort gibt es genügend Futter, und wir haben auch keinen Gemüsegarten!
Hallo Eva
Glueck fuer euch. Haettet ihr einen Gemuesegarten, wuerdest du deine Meinung vielleicht schnell aendern. Frag mal deinen Nachbarn.
Gruss RR
Danke für die Erleuchtung, jetzt weiß auch ich, dass es Setzröhren sind die ich in meinem neuen Garten fand. Da ich ein Gartenneuling bin und mich freue einen neuen Garten anlegen zu dürfen suche ich nach Tipps wie ich der Wildkaninchen Herr werden kann. Ich habe recht viele dieser niedlichen Tiere aber ich habe keine Ahnung was und wie viel diese aus meinem künftigen Gemüsegarten vertilgen werden. Ich möchte sie nicht mit der Chemiekeule beseitigen, da auch mein Hund durch den Garten stromert. Wie wäre es mit einem Artikel oder Infos welche Erfahrungen du mit den Kaninchen gemacht hast? Was fressen sie besonders gerne und welches Gemüse muss ich nicht schützen? Oder fressen sie gar nicht so viel das ich auch ohne Umzäunung auskomme? Es gibt kaum Infos diesbezüglich im Netz. Grüße, Perlmut
Hallo Perlmut
Wir haben unseren Garten so dicht es eben ging mit Kaninchendraht abgedichtet. Die haben aber trotzdem immer ein Schlupfloch gefunden. Die Plage mit den Kaninchen hat im Sommer, wenn ueberall sonst genug zu fressen zu finden war, erheblich nachgelassen. Grossen Schaden haben sie nicht mehr angerichtet. Ob das nun an unseren Versuchen gelegen hat, den Garten kaninchendicht zu machen, oder aber andere Gruende hatte, kann ich nicht genau sagen. Besonders gefaehrdete Pflanzen sind mir nicht aufgefallen. Die fressen alles Gruene wie ich an den Kaninchen merke, die wir jetzt halten. Siehe unsere Artikel ueber Kaninchenhaltung.
Viel Spass aber mit deinem neuen Garten. Ist ein tolles Hobby an dem du sicher Freude haben wirst. Wuerde mich freuen wenn du ab und an mal auf unserer Seite vorbeischaust.
Gruss RR