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Wie bringt man seinen Garten am besten ueber den Winter?

Waere das Leben ohne Winter doch schoen! Habe ich naemlich nie viel Spass dran gehabt. Monatelang Kaelte, Regen, Schnee. Monatelang Matsch und Modder. Nein, der Winter ist nicht meine Zeit. Aendern kann ich daran allerdings herzlich wenig. So stellt sich in jedem Jahr die Frage, wie ich meinen Garten am besten ueber den Winter bringe. Bis auf ein wenig Gruenkohl, einige Ochsenhoerner, ein paar Rettiche, Moehren, Haferwurzeln, Zuckerwurzeln und Stachys ist unser Garten so gut wie abgeerntet. Da gilt es, ihn fuer die bevorstehenden Wintermonate richtig vorzubereiten.

klee-zur-winterbegruenungDie beste Methode, einen Garten ueber den Winter zu bringen ist es, rechtzeitig eine Gruenduengung auszusaeen. Wir haben uns an dieser Stelle fuer Perserklee entschieden. Der ist schnell gewachsen, bildet viel Gruenmaterial und soll im Winter abfrieren.

Wobei „richtig“ natuerlich auch wieder Ansichtssache ist. Schaue ich mir die Gaerten hier im Dorf an, dann finde ich einige, die blank und nackt dem Winter trotzen muessen. In einigen anderen steht zumindest noch ein wenig Gruenduengung. Einige sind umgegraben oder gepfluegt worden, andere verwahrlost und voller Unkraut.

laub-von-kirschbaeumen-als-bodenbedeckungHier hat es fuer eine Gruenduengung nicht gereicht. Wir haben den Boden mit Laub von Kirschbaeumen abgedeckt. Eine dickere Schicht waere mir lieber gewesen, ich habe aber kein Material mehr.

Wie machen wir es im Garten

Ich denke mal, es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass Gartenbeete im Winter nicht ohne eine Form von Bodenbedeckung liegen bleiben sollten. So zeigt es uns die Natur. Bei einem unbedeckten Boden prasseln starker Regen, Schnee und Eis ungehindert auf die obere Bodenschicht, die sich damit in eine einzige Schlammpfuetze verwandelt. Das kann kaum „im Sinne des Erfinders“ sein. Besser ist es schon, den Gartenboden vor Verschlaemmung zu schuetzen. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen.

tagetes-friert-abIm Vordergrund neben den Karotten Tagetes. Auch diese hat die ersten Frostnaechte nicht ueberlebt. Ich habe sie mit dem Rasentrimmer zerkleinert.

Die fuer meine Begriffe beste Methode ist es, auf den Beeten im Garten rechtzeitig eine Gruenduengung auszusaeen, die idealerweise im Winter abfriert. Diese schuetzt den Boden, bringt organisches Material hinein und foerdert damit das Bodenleben. Voraussetzung ist aber, dass die Beete auch rechtzeitig frei werden.

Eine gute Uebersicht ueber die zur Verfuegung stehenden Gruenduengungspflanzen findet man auf der Seite der „Bayerischen Landesanstalt fuer Weinbau und Gartenbau„. Wobei mir da einige Aussaatzeiten doch sehr optimistisch aussehen. Ringelblumen und Tagetes bis Mitte September und Phacelia bis Ende August, ob das noch nennenswert was wird, wage ich zu bezweifeln.

Bei Beeten, die erst spaet im Jahr frei werden, reicht meist die Zeit nicht mehr aus, um der Gruenduengung noch ausreichend Zeit zu lassen, gross genug zu werden, um den Boden wirklich zu schuetzen. Bei uns waren das z.B. Chicoree, Rote Bete, Karotten und Oca. Bei solchen Beeten bleibt nur, den Boden mit organischem Material abzudecken, das, wenn es im Fruehjahr noch nicht verrottet ist und nicht mehr stoert, abgeraeumt und kompostiert wird.

roggen-im-folientunnelRoggen kann auch noch sehr spaet im Jahr zur Bodenbedeckung eingesetzt werden. Er bildet ein dichtes Wurzelwerk. Allerdings hat man im Fruehjahr seine liebe Not damit, den Roggen in den Boden einzuarbeiten.

Wir nutzen beide Methoden. Auf unserem kleinen Getreideacker habe ich rechtzeitig Perserklee ausgesaet. Der ist so dicht und gross geworden, dass kein Regentropfen eine Chance hat, direkt auf den Boden zu treffen. An anderen Stellen wiederum habe ich Tagetes gepflanzt. Rechtzeitig ausgepflanzt oder gesaet, bilden sie ein so dichtes Blaetterwerk, kein Unkraut und kein Regentropfen kann dagegen bestehen. Und, positiver Nebeneffekt, sie bekaempfen Nematoden im Boden. Dazu muessen sie allerdings mindests drei Monate Zeit haben.

Auf die Stellen, wo fuer eine Gruenduengung die Zeit nicht mehr gereicht hat, habe ich Laub verteilt. Jedenfalls so viel, wie ich zur Verfuegung hatte. Dabei handelt es sich vornehmlich um Blaetter unseres Kirschbaumes und einiger Haselnussstraeucher. Einige Schubkarren habe ich davon in den Garten gefahren. Ich hoffe nur, die ersten Winterstuerme werden das Laub nicht davon blasen. Besonders ordentlich sieht der Garten damit nicht aus. Kein Anblick fuer Gartenaestheten.

roggen-keimtSelbst Mitte November ausgesaet, keimt Roggen noch zuverlaessig. Ich denke mal, in einigen Wochen sieht es hier genaus so aus, wie auf dem vorherigen Bild.

Und wie im Gewaechshaus

Im Gewaechshaus hat es nicht zu einer Gruenduengung mit Klee oder Tagetes gereicht. Die Paprika, Gurken und Chilipflanzen habe ich erst vor wenigen Tagen entfernt, nachdem sie in einer frostigen Nacht zu viel Kaelte abbekommen haben. Alle Beete dort sind entweder mit Feldsalat oder Roggen eingesaet. Feldsalat war aber nicht die ideale Wahl. Um noch gross genug zu werden und den Boden wirklich zu bedecken, muss er schon recht frueh gesaet werden. Spaeter gesaeter Feldsalat zeigt so gut wie kein Wachstum, jedenfalls bei uns.

Da ist Roggen schon eine bessere Wahl. Roggen hat keine Verwandschaft mit den gaengigen Gemuesearten und ist deswegen fruchtfolgeneutral. Man kann ihn auch noch sehr spaet im Jahr aussaeen. Die letzten Beete im Folientunnel wurden erst Mitte November mit Roggen bestellt, der auch dann noch keimt und waechst.

Damit habe ich hoffentlich alles mir Moegliche getan, um im naechsten Jahr, wenn dieser schreckliche Winter vorueber ist, wieder voll durchzustarten.

Andere Gartenblogger haben sich uebrigens auch mit diesem Thema beschaeftigt. Green Express z.B. hat den Wintervorbereitungen eine ganze Serie gewidmet. Bei Lisis Gedaladaleller wird der Rhabarber mit Walnussbaumblaettern abgedeckt. Auf Keine Experimente kann man nachlesen, wie man Geranien ueber den Winter bringt und Auch im Wilden Gartenblog gibt es einen Bericht ueber Herbstarbeiten im Garten.

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4 Antworten

  1. Interessanter Beitrag zu diesem Thema. Was mir ein wenig fehlt, ist der Gartenteich, welcher hier völlig außer acht gelassen wurde. Kann natürlich daran liegen, dass Du keinen besitzt 🙂

    Ich habe dazu mal einen Beitrag geschrieben gehabt:

    http://dr-garten.de/2012/10/26/
    schwimmteich-reinigen-herbst/

    Dabei sollte man nämlich auch einige grundlegende Dinge beachten.

  2. Hallo

    @Markus Die Erbse und andere Hülsenfrüchte produzieren Hormone,die die Fruchtbarkeit
    hemmen,in schlechten Jahren mehr,in guten weniger bis gar nicht.(aus Bekannte und vergessene Gemüse vom Wolf-Dieter Storl)

  3. Hallo Ralf,

    Wie Recht du doch hast. Ich mag den Winter auch nicht so recht, wenn man draußen so gut wie gar nix machen kann.

    Du hast als Gründüngung Perserklee gesät, den hab ich bisher noch nicht probiert.
    Der ist bestimmt nicht verkehrt, da er als Stickstoffsammler Stickstoff in den Boden bringt.
    Die letzten Jahre hab ich immer Gelbsenf verwendet (nur vor Mais -als Mulchsaat-, für den Gemüsegarten soll er ja nicht so gut sein), den kann man nämlich auch noch bis Anfang September säen, da er sehr schnell keimt und dann zumindest noch ein wenig Bodendeckung zustande kommt. Bei Aussat Anfang August wächst der so richtig hoch. Im Winter friert er zuverlässig ab.
    Desweiteren hab ich dieses Jahr auch noch was anderes probiert: Nämlich hab ich auf das abgeerntete Weizenfeld, das ich vorher mit ner Kreiselegge bearbeitet habe, eine Erbsen-Wicken-Mischung ausgesät. Diese Mischung bestand aus Erbsen, Wicken, Alexandrinerklee und einjährigem Weidelgras. Das wuchs auch ganz ordentlich und sah auch noch recht schön aus, als nach ca. 6 Wochen die Erbsen begonnen haben zu blühen. Die Mischung ist auch nicht winterhart und würde abfrieren. Soweit wollte ich es aber nicht kommen lassen. Hatte mir nämlich gedacht, dass ich das doch auch als Grünfutter an die Hühner verfüttern könnte.
    Hab ich auch gemacht, die Hühner haben es auch gern gefressen. Aber was war dann? Nach schon ca. 3 Tagen, nachdem ich zu füttern begonnen hatte, ließ plötzlich die Legeleistung nach. Obwohl man doch eigentlich das Gegenteil vermuten müsste, da doch viel Eiweiß darin enthalten ist – vielleicht zu viel ??? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hab ich dann nach der halben Fläche wieder damit aufgehört zu füttern, hab die andere Fläche festgefahren und das ganze Feld untergepflügt. Stickstoff hab ich ja auch so hineingebracht – wieder gut für meinen nächstjährigen Maisanbau – da bekommst du ja noch ne Mail.
    Ja, und die Hühner haben danach auch wieder besser gelegt. Ich denke es war wahrscheinlich eine zu krasse Futterumstellung, so auf einen Schlag.
    Nächstes Jahr säe ich dann was (hab mir schon eine Mischung ausgesucht), was ich im Winter abfrieren lasse und im Frühjahr als Mulchsaat verwende, so wie ich es bisher auch mit dem Gelbsenf gemacht habe. War dazu auf nem Versuchsfeld, wo verschiedene Zwischenfrucht-Mischungen angebaut waren. Hab Fotos gemacht, damit man sehen kann, wie das ganze mal aussieht. Die einzelnen Saatgut-Komponenten kann man sich dann ja problemlos im Internet bestellen und selbst mischen.

    Gruß, Markus

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