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Von Tofu, von kleinen schwarzen Kugeln und von einem, der zuviel Zeit hat (Video)

Ich glaube, ich weiss was mit mir nicht stimmt. Ich muss definitiv zuviel Zeit haben. Ich scheine so viel ueberfluessige Zeit zu haben, dass ich mich auch noch damit beschaeftigen kann zu versuchen, aus ganz normalen heimischen Bohnen Tofu herzustellen. Der Winter mit seinen verregneten und verschneiten Tagen laedt ja auch geradezu dazu ein.

Tofu aus Sojabohnen, kein Problem

Tofu aus Sojabohnen hatte ich ja vor einigen Tagen selbst hergestellt und war von dem Ergebnis begeistert. Da die Sojabohnen aus eigenem Anbau stammten, ich aber mit der Ausbeute nicht sonderlich zufrieden war, dachte ich mir, ich versuche das doch mal mit einer Bohnensorte, von der ich weiss, dass sie zuverlaessig auch in unseren Gefilden ausreift und reichlich Ertrag bringt. Diese Bohnensorte hiess damals, als ich sie bei Dreschflegel bestellt hatte, „Schwarze Kugel“ und macht ihrem Namen alle Ehre. Eher kleine tief schwarze Trockenbohnen, die nach der Zubereitung eher hart sind, trotzdem aber gut schmecken. Der Ertrag ist enorm, und sie wachsen problemlos. So soll es sein.

Bohnen mit eingebautem Pflanzenschutz

Warum ich aber an dieser Bohnensorte haengen geblieben bin, hat einen anderen Grund. All meine Versuche, Trockenbohnen anzubauen, sind regelmaessig daran gescheitert, dass diese kurz nach der Ernte von Fressfeinden heimgesucht wurden. Genauer gesagt, dem Bohnenkaefer. Oder anders herum gesagt, der Bohnenkaefer hatte die Bohnen schon lange vor der Ernte besucht, seine Nachkommen sind aber erst nach der Ernte geschluepft. Diese Viecher sind nun wirklich nicht mein Ding. Ich kann mich nicht einmal damit abfinden, die Eier (oder was auch immer dort in den Bohnen steckt) mit in den Topf zu stecken. Deshalb habe ich mich nicht einmal ernstlich damit befasst, die Bohnen nach der Ernte fuer einige Tage in den Froster zu stecken, was wohl die Eier abtoeten soll.

Was so ein kleiner Kaefer alles bedenken muss 🙂

Dann habe ich irgendwo gelesen, dass der Bohnenkaefer helle Bohnen bevorzugt. Hab zwar keine Ahnung, wie der das in der Schote feststellen kann, soll aber so sein. Kann auch gut sein. Die Bohnensorten, die vom Kaefer befallen waren, waren helle Borletto Bohnen. Seit ich die „Schwarze Kugel“ anbaue, habe ich keinen einzigen Kaefer mehr gesehen. Und das mache ich schon einige Jahre. Muss also wohl was dran sein an der Behauptung.

So jedenfalls bin ich bei dieser tiefschwarzen Bohnensorte haengengeblieben. Bohnen mit eingebautem Pflanzenschutz. Einige Probleme mit Schaedlingen kann man eben alleine schon durch die Sortenwahl reduzieren oder ganz vermeiden.

Drei Liter zaeher Bohnenpampe

Jedenfalls von diesen Bohnen, die einen erheblich hoeheren Ertrag als die Sojabohnen erbracht haben, wollte ich auch Tofu herstellen. Bohne ist Bohne. und alle Bohnen sind rund. Was mit Sojabohnen klappt, warum sollte das nicht auch mit „Schwarzen Kugeln“ hinhauen? Gesagt getan. Die Bohnen ueber Nacht in Wasser eingeweicht, pueriert und in einem Topf 15 Minuten gekocht. Da haette ich schon stutzig werden muessen. Das war keine Fluessigkeit wie bei den Sojabohnen, das sah eher nach kochendem Tomatenmark, nur eben in schwarz aus. Ich habe geruehrt wie ein Weltmeister, da tat sich aber nichts. Der Inhalt im Topf blieb zaeh und glitschig wie Marmelade.

Natuerlich war mein Versuch, diese Pampe abzufiltern vergeblich. Von den drei Litern zaeher schwarzer Pampe, die ich da gekocht hatte, sind sage und schreibe 3 Tropfen durch das Tuch getropft. Kein einziger mehr. Der Topf, in dem ich gekocht habe, war angebrannt, und das nicht zu knapp, trotz all der Ruehrerei.

Ich hoffe, der Winter ist bald vorbei und ich habe keine Zeit mehr fuer sinnlose Experimente

Dabei hatte ich mir das Ganze doch so schoen vorgestellt. Was soll ich mich mit Sojabohnen herumplagen, die nur Platz im Garten belegen und dafuer kaum Ertrag bringen. Sollen doch die in den waermeren Regionen der Erde sich damit befassen.

Fazit: Versuch fehlgeschlagen, wieder was gelernt. Tofu stellt man aus Sojabohnen her und nicht aus kleinen schwarzen Kugeln. 🙂 Schade um die Bohnen. Ich haette mich vielleicht vorher mal informieren sollen, wie ich einen Topf  Bohnenpampe alternativ sinnvoll nutzen kann.

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18 Antworten

  1. Vielen Dank für das Experiment! Nach deinem Beitrag mit den Sojabohnen war ich kurz davor, aus Erbsen und Linsen Soja machen zu wollen. Nur so aus reiner Experimentierfreude und in der Hoffnung auf neuartige, kulinarische Genüsse. Vielleicht lasse ich das jetzt lieber. Trotzdem werde ich bestimmt noch längere Zeit darüber nachdenken, warum das nicht funktioniert… Und vielleicht doch eines Tages eine Versuchsreihe starten …
    Alles Gute.

  2. oh je! 🙂
    ich hatte die sojabohnen bei dreschflegel gesehen, und mich (so als vegetarierin und auch als neugierige die gerne alles ausprobiert) gefragt, ob sich das wohl lohnt, die selber anzubauen. Danke also fuer den Erfahrungsbericht! 🙂
    aber die kleinen schwarzen bohnen hoeren sich toll an – also, was den ertrag angeht. Schmecken sie denn ansonsten gut? Also, wenn sie nicht gerade zu einer Pampe verarbeitet wurden?

    1. Hallo saradieschen

      ich denke, den Ertrag kann man noch steigern. Dazu habe ich ja etwas geschrieben. Werde es hoffentlich in diesem jahr noch mal neu versuchen. Die schwarzen Bohnen sind ok, ein wenig kraeftig und von der Farbe eben sehr gewoehnungsbeduerftig. Alles was man daraus macht, ist rabenschwarz. Dafuer habe ich aber kein Problem mit Kaefern, das ist mir wichtiger als die Farbe.

  3. Schade Schade Schade und ich fühl mich fast etwas mitschuldig da ich ja im Sojabohnenbeitrag noch so auf dieses Experiment gedrängt habe.
    Zum Experiment selber nur noch kurz gesagt. Es hätte sooo schön sein können….

  4. Hallo Ralf,

    täuscht mich das jetzt oder ist der Ton bei diesem Video etwas schlechter?
    Du hast ja jetzt direkt ein Mikro umhängen oder?
    Ansonsten interessant dein Tofu-Versuch 😉

    Gruß, Markus

  5. Hallo Ralf,
    Danke für den Lehrreichen Beitrag. Wäre ja möglich gewesen, dass es wirklich funktioniert. Hast Du die Pampe denn gekostet? Hätte mich doch interessiert ob sie wenigstens gut geschmeckt hat wenn sie schon kein Tofu geworden ist.
    Liebe Grüße
    Anna

  6. Oh Du Armer!!!!
    Als ich Deinen Post gelesen habe, aber ich mich wirklich königlich amüsiert!!!!
    Aber beim Ansehen des Ergebnisses (Video) hast Du mir schon echt leid getan!! Ich hoffe, Du hast Tuch und Topf wieder sauber bekommen…??!!!

    Ja, wird Zeit das man wieder in den Garten kann, dann kommen einem nicht mehr solche super-Ideen!!

    Liebe Grüße
    Britta

    … die trotz allem doch noch immer ziemlich grinsen muß!

  7. Hi Ralf,
    Die deutsche Sprache macht es einem halt einfach schwer. Sojabohnen, Saubohnen, Schwarze Bohnen, Mungbohnen gehören alle zu den Schmetterlingsblühern, das ist aber auch schon alles. Ansonsten sind es getrennte Arten. Nichtsdestotrotz werden bei uns aus Mungbohnen Sojasprossen hergestellt usw.
    Willst Du eine Art Fleischersatz herstellen, solltest Du vielleicht eher mal einen Versuch mit Süßlupinen starten. Oder Du versuchst es mal mit Seitan aus Weizen, der muß dazu aber ganz hell ausgemahlen sein.
    Viele Grüße, Wolkenwanderer.
    P.S.
    Bei Deiner Gartenplanung für dieses Jahr solltest Du eventuell nicht so viel Buchweizen einplanen, wie gesagt, probiere mal Süßlupinen aus. Deine Bienen mögen zwar den Buchweizen sehr, aber der Honig daraus schmeckt in etwa wie Kuhfladen.

    1. Hallo Wolkenwanderer

      Hatte ich mir schon mal angesehen, den Saitan. Sehe aber keine Moeglichkeit meinen Weizen so fein auszumahlen. Wie sollte das gehen? Hast du das schon mal hergestelltß

      1. Hi, Ralf,
        bis jetzt habe ich nur mal bei Freunden zugesehen.Es war aber nicht sehr schwer. Schau mal bei Chefkoch.de unter Seitan nach. Dort solltest Du auch Rezepte für Okara (die Reste der Tofuproduktion) finden.
        Ich glaube, Du kannst auch Dein Mehl nehmen,verschwendest dabei aber etwas.
        Viele Grüße,
        Wolkenwanderer

  8. Schmeckt die Pampe denn wenigstens?

    Bei dem angebrannten Topf sollte Geschirrspülmittel helfen. Einfach mit etwas Wasser und dem Geschwirrspülmittel einen Tag einweichen. Sollte danach noch nicht alles abgehen, nochmal wiederholen.

    1. Hallo, angebrannter Topf: wasser, ordentlich salz, etwas (apfelessig), einweichen, eventuell etwas aufkochen lassen, prozedur kann mehrfach nötig sein. funkt _deutlich_ besser als spüli.

      danke fürs ausprobieren!

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